Briesetal
Briesetal 
Die 17 Kilometer lange Briese entspringt aus dem Wandlitzsee und durchfließt den Westbarnim in Richtung Havel, in die sie bei Birkenwerker mündet. Dabei verläuft der Fluss in einer glazialen Schmelzwasserrinne, die von Wandlitz- und Rahmersee ausgehend über den Lubowsee die flachwellige Grundmoränenplatte der Barnim-Hochfläche entwässert. Abschnittsweise hat sich der Fluss in die langgestreckten Dünenzüge der Sanderflächen eingegraben, die nach der letzten Eiszeit aufgeweht wurden. Dadurch beträgt der Höhenunterschied zwischen dem Plateau und dem Talgrund bis zu zehn Meter und die Flussufer sind ökologisch sehr vielfältig.
Das Briesetal ist Teil eines Verbunds von FFH-Gebieten. Vor allem unmittelbar im und am Wasser kommen typische Au- und Quellwaldarten vor, mit Esche (Fraxinus excelsior), Winkel-Segge (Carex remota), Bitterem Schaumkraut (Cardamine amara) oder Sumpfpippau (Crepis paludosa). Im Frühjahr wachsen blauleuchtende Leberblümchen in den Laubmischwäldern, gelbe Sumpfdotterblumen und Schwertlilien am moorig-dunklen Wasser. Mit viel Glück erhascht man auch einen Blick auf den türkisschillernden Eisvogel. Die Birke allerdings, die dem Ort Birkenwerder und dem Fluss einst ihren Namen gegeben hat („breza“ bedeutet slawisch Birke), hat sich zurückgezogen.
Trotz ihres geringen Sohlgefälles von 1% (was einen Meter Höhenunterschied auf einen Kilometer Flusslänge entspricht) trieb sie früher drei Wassermühlen an. Noch heute gibt es die Zühlsdorfer Mehl- und Schneidemühle (52.735417, 13.376222 9 unterhalb des Lubowsees, die bereits im 14. Jahrhundert nachgewiesen ist, im Dreißigjährigen Krieg dann verwüstet und wiederaufgebaut wurde. und zeitweise als Mehl-, dann als Schneidemühle benutzt wurde.
Zühlsdorfer Mühle um 1925
Obwohl in den moorigen Gebieten am Fluss früher auch Torf gestochen wurde, konnte die Flusslandschaft ihren natürlichen Charakter in weiten Teilen erhalten. In den letzten Jahren hat das Briesetal sein Aussehen durch die Aktivität des Bibers allerdings stark verändert. Er hat den Fluss mit imposanten Knüppeldämmen großflächig angestaut und seine Fließgeschwindigkeit dadurch weiter verringert, weshalb die Erlen heute knietief im Wasser stehen und der Fluss mit Teppichen aus Wasserlinsen bedeckt ist. Dass die Wege des Wassers einem ständigen Wandel unterworfen sind, zeigt sich auch an den Quellen im Briesetal: Die Elsenquelle (von niederdeutsch „Else“ für Erle) an der Hubertusbrücke, eine uralte rituelle „Osterquelle“ mit eisenhaltigem Wasser, soll einst in armdickem Strahl aus der Erde geflossen sein. 1974 ist sie versiegt. Dafür fließen heute am gegenüberliegenden Flussufer die eisenhaltigen Helenenquellen aus der Erde, die mit einem Bohlenweg erschlossen sind (mehr Infos hierzu auf unserer Quellenkarte).
Eine Wanderung durch das wunderbare Briesetal mit seinen angrenzenden Wäldern ist auch deshalb reizvoll, weil es durch Wege an beiden Ufern erschlossen ist, die teilweise auch durch einen wunderbaren alten Wald führen. Die Wanderung kann ganzjährig an mehreren Ausgangspunkten begonnen und beliebig lang gestaltet werden, da Brücken über den Fluss führen. Bei feuchter Witterung können die Wege teilweise morastig, während der Sommermonate und an Wochenenden auch etwas überlaufen sein.
Weitere Infos
https://www.barnim-naturpark.de/fileadmin/user_upload/PDF/Barnim/Briesetal-v.pdf
https://www.birkenwerder.de/rathaus/aktuelles/neuigkeiten/details/beitrag-zum-thema-heimatgeschichte-birkenwerder-anlaesslich-zum-tag-des-waldes
https://www.barnim-naturpark.de/themen/routen-touren/rundwanderung-durch-das-briesetal/