Schussenquelle Bad Schussenried
Federsee Schussenquelle
Federsee und Wackelwald bei Bad Buchau stehen in engem Zusammenhang: beide sind Relikte eiszeitlicher Gletscher, die hier ihr Geröll abgelegt haben. Die Gletscherzunge der letzten Eiszeit blieb vor rund 15.000 Jahren direkt südlich von Bad Buchau stehen. An der Stirn der Endmoräne bildete sich eine abflusslose Senke, deren Boden sich mit großen Massen an Sand und Ton abdichtete, so dass das Schmelzwasser nicht versickerte, sondern einen See entstehen ließ.
Der damals rund 30 Quadratkilometer große, flache Federsee verlandete nach der letzten Eiszeit auf natürliche Weise. Es entwickelte sich dadurch das ausgedehnte Federseemoor, das mit 3.300 Hektar das größte in Südwestdeutschland ist. Aus hydrologischer Sicht ist das Federseebecken heute ein typisches grundwassergespeistes Moorgebiet, dessen Wasserspiegel relativ konstant bleibt, sofern nicht natürliche oder künstliche Abflüsse für eine Entwässerung sorgen. Die meisten Bäche waren bisher in Entwässerungsmaßnahmen einbezogen, werden in letzter Zeit aber nach und nach renaturiert. Durch eine Wiedervernässung wird die Fähigkeit erhöht, Niederschlagswasser zu speichern und CO2 zu binden.
Der See selbst hatte im 18. Jahrhundert noch zehn Quadratkilometer umfasst, wurde durch zwei künstliche Absenkungen des Seespiegels zum Zweck der Melioration aber schon vor gut 200 Jahren auf seine heutige Größe von etwa 1,4 Quadratkilometern verkleinert, womit er immerhin noch der zweitgrößte See in Baden-Württemberg ist. Er ist von einem breiten Riedgürtel umgeben, über einen Holzbohlenweg mit Vogelbeobachtungsposten aber gut erschlossen. Nicht nur der Vogelfreund findet an diesem schönen Weg, für dessen Erhalt ein kleines Entgelt kassiert wird, Gefallen.
Das benachbarte Gebiet des Wackelwaldes, heute ebenfalls Teil des Naturschutzgebiets Federsee, liegt an den Ufern des ursprünglichen Sees, wo bereits früh die Moorbildung begann. Leicht schwingt der Boden zwar überall im Federseemoor, nirgendwo sonst aber so stark wie hier in diesem kleinen Waldstück, das davon seinen Namen erhalten hat. Besonders wenn er nach kräftigen Niederschlägen gesättigt ist, fängt der Boden an zu wackeln, sobald man kräftig hüpft, nicht nur der Boden, sondern die Bäume ringsum gleich mit – woran besonders Kinder einen Mordsspaß haben.
Dass man hier im Moor überhaupt trockenen Fußes spazieren kann, liegt an Baumarten wie Moorbirke, Faulbaum, Weide, Moorkiefer oder Fichte, die sich dem durchnässten Untergrund angepasst und ein dichtes Wurzelgeflecht ausgebildet haben. Das ist durchaus eine hohe Spezialisierung dieser Flachwurzler hier. Zumeist beobachtet man Moorflächen, die zwecks Renaturierung unter Wasser gesetzt werden, nämlich das Absterben von Birken und Fichten, die dann schon nach wenigen Jahren wie graue Skelette in den Himmel ragen.
Dass sich in dieser Gegend nicht nur eine eigenwillige Natur, sondern sehr früh schon Siedlungsgebiete entwickeln konnten, vermittelt in anschaulicher Weise das Federseemuseum. Direkt am Parkplatz Federsee lernt man in einem archäologischen Freigelände ein rekonstruiertes Moordorf kennen und lernt viel über die Natur und die frühe Besiedlung der Gegend. Immerhin weist sie eine so große Zahl von Artefakten aus der Stein- und Bronzezeit auf wie wenig andere Gebiete in Europa.
Die Sehenswürdigkeiten hier am Federsee eignen sich in besonderer Weise für einen Ausflug mit Kindern. Sie sind alle vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Federsee nördlich von Bad Buchau auf kurzen Wegen zu erreichen.
Weitere Infos
Touren
Spaziergang Federsee - Entfernung: 1,5 Km - Höhenunterschied: 5 Hm - Schwierigkeit: leicht
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Spaziergang Schussenquelle - Entfernung: 500 m - Höhenunterschied: 10 Hm - Schwierigkeit: leicht
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