Quellteich Alme

Quellteich Alme

 

  Almequellen Koordinaten 

 

 

Der Quellteich der Alme liegt auf etwa 320 Meter Höhe im Hochsauerlandkreis. Sein Einzugsgebiet beläuft sich oberirdisch auf rund 34 Quadratkilometer und unterirdisch auf 71 Quadratkilometer. Es entwässert etwa zwei Drittel der Briloner Hochfläche, die zu 98–99 % aus reinem Kalk mit einer Stärke von 600 bis 1.400 Metern besteht. Niederschläge und oberirdische Fließgewässer versickern, lösen und erodieren den Kalk, wodurch im Untergrund große Hohlräume und ganze Höhlensysteme entstehen. Die Zerklüftung ist zwar stärker als beim Ursprungsgebiet der Paderquellen , die unterirdischen Almezubringer fließen aber deutlich länger durchs Gestein und im Einzugsgebiet wird weniger intensive Landwirtschaft betrieben. Deshalb ist das Wasser der Almequellen deutlich weniger mit Schad- und Nährstoffen belastet als das der meisten Paderquellen.

Beim Dorf Alme steigt das Wasser der Alme an einer nicht durchlässigen Schieferschicht aus dem Massenkalk an die Oberfläche. Die Überlaufquellen fließen in einen künstlich aufgestauten Karstquellteich mit 30 Meter Durchmesser, der das Wasser zahlreicher Austritte an seinem Boden und einiger Uferquellen vereint. Letztere findet man überwiegend am Süd- und am Ostrand des Quellgebiets, jedenfalls solange sie nach längerer Trockenheit nicht versiegt sind. Die überstauten Quellen erkennt man vom Ufer aus wegen der Größe des Teichs kaum. Außerdem ist das Kiesbett des Teichs stellenweise stark mit schönen und kräftigen Pflanzen bewachsen, von denen einige subarktische Relikte sind. Etwa findet man hier das inzwischen selten gewordene Löffelkraut. Dass in dem Teich vergleichsweise wenig Kiesel- und Fadenalgen diese Bewohner nährstoffarmer Karstwässer überwuchern, wie mittlerweile leider an sehr vielen Karstquellen, ist dem besonders sauberen Wasser der Almequellen zu danken.

 

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Die insgesamt 104 Wasseraustritte weisen unterschiedliche Temperaturen auf, die allerdings ganzjährig nahezu konstant bleiben. Kälteste Quelle ist die „Quelle 1“ mit 8,5°C, die wärmste die „Quelle 104“ mit 11,3°C. Der Gesamtabfluss aller Quellen liegt zwischen 300 und 1.370 l/s bei einer mittleren Schüttung von 800 l/s, womit die Almequellen zu den zehn wasserreichsten in Deutschland zählen. Die unterschiedlichen Wassertemperaturen weisen darauf hin, dass sie nicht von einem einheitlichen Grundwasserstrom gespeist werden, sondern das Wasser in voneinander getrennten Klüften und Röhren fließt. Die Konstanz der Wassertemperaturen lässt außerdem vermuten, dass sich das Wasser in einer Tiefenzone bewegt, die von jahreszeitlich wechselnden Temperaturen an der Oberfläche unabhängig ist. 

Das gesammelte Wasser wurde früher einer Papierfabrik zugeleitet, weshalb der Quellbach kanalisiert wurde. Trotzdem ist das unter Naturschutz stehende Mühlental von großer landschaftlicher Schönheit. Die besondere Vitalität des klaren Wassers und die kräftigen Pflanzen zwischen türkis leuchtenden Sandbänken machen den 15-minütigen Weg vom Grillplatz Almer Entenstall am jungen Fluss entlang zu seinen Quellen zu einem kurzen, aber sehr lohnenden Spaziergang. 

Dabei hat sich die Vegetation im Lauf der Zeit stark verändert. Wo früher noch Rinder auf den Wiesen und Weiden an der Alme standen, hat sich Gebüsch aus Schlehen, Wildrosen und Weißdorn breitgemacht. Oberhalb der Quellen findet sich ein alter und sehr schöner Baumbestand. Durch das kühle, kalkhaltige und saubere Wasser der Almequellen konnten sich seltene Pflanzengesellschaften ausbilden, wie man sie sonst nur weiter südlich findet. 

Etwa 750 Meter östlich der Almequellen befindet sich an der K58 eine kleinere, nicht zugänglich gemachte Quellengruppe, der Moosspring. Sie weist die gleichen hydrogeologischen Gegebenheiten auf wie die Almequellen und die Temperaturen der dortigen Quellen betragen zwischen 9,7 und 11,4°C.

Wer mit Wohnmobil unterwegs ist, findet am Freibad einen Parkplatz (51.458512, 8.619865), den die Gemeinde auch als Stellplatz ausgewiesen hat.

 

 

 

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