Zwiefalten Wimsen

 

 

 Rund um Zwiefalten - Wimsener Höhle - Hasenbach - Kesselquelle  Koordinaten

 

 

Eine der schönsten und abwechslungsreichsten Wassertouren der Schwäbischen Alb führt von Zwiefalten mit seinem großartigen Münster entlang der Zwiefalter Ach zur Wimsener Wasserhöhle, der einzigen in Deutschland, die mit Booten befahren wird. Von dort geht es weiter ins höhlenreiche Glastal, den Hasenbach entlang bis zu seiner Quelle. Die Landschaft ist geprägt vom Karstcharakter der Alb, von ihren klaren, Tuffstein bildenden Wässern und Quellen, Magerwiesen mit vielfältigen Blumen und Wildkräutern und satten Wasserpflanzen, Höhlen und unterirdischen Labyrinthen. Während im Karst der größte Teil des Wassers unter der Erde fließt, es kaum Seen und nur wenige Fließgewässer gibt, bilden der Hasenbach und die Zwiefalter Ach, die ihn aufnimmt, hier gleichsam eine Ader zwischen aufragenden Felswänden und in artenreichen Wiesen.

Eine der ehemals schönsten Quellen der Alb, die Kesselquelle, liegt am westlichen Ortsrand von Zwiefalten und kann als Ausgangspunkt der Tour gewählt werden. Der 22 Meter breite und vier Meter tiefe Quelltopf mit intensiv gefärbtem Wasser steht unter Naturschutz. Wegen der hohen Schüttung von durchschnittlich 700 l/s wird ein Teil des Wassers in die Albwasserversorgung eingespeist - möglicherweise etwas zu viel, denn mitunter zeigt sich die Kesselquelle mit so wenig Wasser, dass ihre Leuchtkraft verloren geht. Zudem ist sie heute unzugänglich und man muss sich mit einem Blick durch den Maschendraht zufriedengeben.

Die Wimsener Höhle - zu Ehren von Herzog Friedrich II., dem späteren König Friedrich I., der die Höhle 1803 besuchte auch Friedrichshöhle genannt - liegt etwa drei Kilometer nördlich von Zwiefalten. Der Weg dorthin führt in weiten Teilen an der Zwiefalter Ach, die aus der Höhle entspringt. Wie häufig bei Karstquellen schüttet sie mit 60 l/s bis maximal 6240 l/s (durchschnittlich 590 l/s) sehr unterschiedlich stark. Von den bekannten 1.260 Meter Länge der Höhle sind nicht einmal zehn Prozent von Ende März bis Anfang November mit den Kähnen befahrbar, und auch das nur in Abhängigkeit vom jeweiligen Wasserstand. Schon etwa 70 Meter hinter dem Eingang senkt sich die Höhlendecke bis zur Wasserfläche hinab, sodass der Rest der Höhle nur mit Tauchausrüstung erkundet werden kann.

So ist es eine zwar kurze, aber doch beeindruckende Bootsfahrt, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

1995 wurden in der Höhle Tonscherben und Menschenknochen gefunden, die darauf hinweisen, dass der Wasserstand in der Bronzezeit tiefer lag und die Höhle begehbar gewesen sein muss. Dies belegen auch Tropfsteine, die nur im Trockenen entstehen können und die in über zwei Meter Wassertiefe gefunden wurden. Im zwölften Jahrhundert wurde der Bach kurz unterhalb des Höhlenausganges für die Wimsener Bann-Mühle aufgestaut, in der die Untertanen des Klosters Zwiefalten ihr Getreide mahlen lassen konnten. Die malerisch gelegene Mühle mit einem Gastronomiebetrieb ist heute ansprechend restauriert und mit einem kleinen Wasserkraftwerk verbunden.

Etwa 200 Meter nördlich der Austrittshöhle trifft man auf die schönen Sinterterrassen der Wimsener Wasserfälle, die der noch weitgehend ursprüngliche Hasenbach geschaffen hat. Sie liegen unweit des Parkplatzes, von dem aus die Wimsener Höhle auf kürzestem Weg zu erreichen ist. Entlang des idyllischen Hasenbachs führt der Weg weiter ins Glastal, das einen mit der hoch thronenden aber versteckten Burgruine Ehrenfels empfängt, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Im Glastal hat das Wasser vergangener Epochen schroffe Kalksteinwände und Höhlen ins Gestein geschliffen. Aber es hat den Kalk nicht nur ausgewaschen, sondern es hat ihn an anderer Stelle auch wieder abgeschieden. Wer genau hinsieht, kann an vielen Stellen der Tour Tuffablagerungen von solcher Mächtigkeit entdecken, wie sie auch der tüchtigste Karstwasserbach nur über Jahrtausende schaffen kann. Am Fuß einer der steilen Kalksteinwände entspringt direkt neben dem Weg dann die Quelle des klaren Hasenbachs mit seinen wunderbaren Wasserpflanzen.

Obwohl viele Plattformen diese rund sechs Kilometer (einfacher Weg) lange und recht ebene Tour entlang Zwiefalter Ach und Hasenbach als „Premienwanderung“ ausweisen, tritt man sich hier nicht auf die Füße. Einzig an der Wimsener Höhle kann es im Hochsommer zu einem Ansturm auf die beliebten Kahnfahrten kommen. Wenn man mit dem Rad fährt, muss man an den teils engen Passagen Rücksicht auf Fußgänger nehmen, da und dort vielleicht auch ein paar Meter schieben. Dafür bleibt mehr Zeit für einen Abstecher zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke, wie das bekannten Zwiefalter Münster, die Bootsfahrt in der Wimsener Höhle, die Wimsener Wasserfälle. Man kann zur Ruine von Alt-Ehrenfels hochsteigen oder sich die Glashöhle und Bärenhöhle im hinteren Glastal ansehen.

 

 

  

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