Krassachquelle

 

 

  Krassachquelle und Bärental Koordinaten

 

 

Ein interessanter und reizvoller Spaziergang führt von einem kleinen Parkplatz (50.066091, 11.251187) etwas südlich des Örtchens Krassach vorbei an der Krassachmühle, der Herbstmühle, der Quelle des Flüsschens Krassach und weiter ins obere Bärental. Die Strecke kann auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Allerdings entdeckt man zu Fuß mehr von den Details, die hier das Verhalten von Wasser in Karstgebieten besonders gut vor Augen führen.

Erste Station ist die Krassachmühle, die im Jahr 1286 erstmals erwähnt wird und von der die Gebäude einer ehemaligen Getreide- und Ölmühle heute als Wohngebäude genutzt werden. Das ehemalige Sägewerk wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen. Nahe der Krassachmühle treten zwei stärkere Quellen (Quelle 1 ) und (Quelle 2)  aus, die auf privatem Gelände liegen.

Folgt man der Krassach flussauf, so stellt man bald fest, dass die Wassermenge in ihrem Bett stark schwankt: Mal fließt kaum Wasser, dann tritt es aus dem unterirdischen Bett wieder an die Oberfläche, so wie man es bei Fließgewässern in ausgeprägt karstigen Gebieten häufig beobachten kann. An dem von Moosen und Flechten bewachsenen und stark verwitterten Karstgestein am Wegrand kann man sich eine Vorstellung davon machen, welche Wege das Regenwasser durch den Untergrund nehmen mag, bevor es irgendwo auf eine stauende Gesteinsschicht stößt, an ihr entlangfließt, um dann recht bald wieder an die Oberfläche zu treten.

Bei der Herbstmühle trieb der Mühlbach, der unmittelbar nach der Krassachquelle an einem kleinen Wehr abgezweigt wird, früher ein großes Mühlrad an, später eine Turbine. Wenn man Glück hat, findet man das kleine Museum geöffnet, in dem man sich ein Bild vom früheren Mühlbetrieb machen kann. Auch der natürliche Flusslauf hat auf den wenigen hundert Metern von der Quelle her hier wieder an Wasser zugelegt. Es stammt aus einem quellenreichen Auwald. Vom Wanderweg aus kann man einige der kleinen Quellbäche entdecken, die der Krassach ihr Wasser zuführen.

Die Krassachquelle selbst liegt idyllisch am Fuß einer steilen, bewaldeten Wand unterhalb des Geiersteins. Sie tritt zwischen unterschiedlichen Gesteinen als Schichtquelle aus mehreren Öffnungen und bildet einen kleinen Tümpel. Dass der selbst im Hochsommer kaum Algenbewuchs aufweist, ist ein Indiz dafür, dass das Quellwasser hier noch relativ nährstoffarm ist. Eine Erklärung könnte sein, dass das Wasser überwiegend von einem Bach stammt, der weiter oben im Bärental in einer Schwinde versinkt. In den unterirdischen Karstklüften kann es sich nochmals reinigen, bevor es wieder an die Oberfläche tritt.

Nach der Quelle führt der Weg durch das Bärental, das Teil des Naturparks Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst ist, vorbei an der Felsnadel Juraturm, am Felsentor (50.053056, 11.261277), einigen kleineren Höhlen und dem zwölf Meter langen, frei begehbaren Bärenloch. Im deutlich kleineren Fuchsenloch (50.048936, 11.272693) am Ende des Tals wurden Skelettreste eines Höhlenbären gefunden.

Eine Rundtour ist in diesem Fall wenig ergiebig. Geht man den gleichen Weg zurück, so macht man mit anderem Blickwinkel aber viele weitere Entdeckungen und es kommt sicher keine Langeweile auf.