Lillach mit Kalktuffformationen
Lillachquelle
Die Lillach entspringt einer Karstquelle östlich von Weißenohe in der Fränkischen Schweiz, die mindestens 24, im Mittel 50 und höchstens 108 l/s schüttet. Das Wasser stammt aus der unmittelbar östlich liegenden, verkarsteten Hochflächen und tritt als Schichtquelle aus einer kleinen Felshöhle in 463 Meter Höhe aus.
Die Schichtquelle ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop ausgewiesen. Der Quelllauf der Lillach ist Teil des Landschaftsschutzgebietes (LSG) Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst und des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Lillinger Wald.
Bemerkenswerter noch als die hübsche Quelle sind die Sinterterrassen genannten Kalktuffformationen, welche die Lillach in der letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahre ausgebildet und noch weiter formt. Weit über hundert solcher Kaskaden hat die Lillach mit Hilfe des sehr kalkhaltigen Wassers der Fränkischen Schweiz entstehen lassen.
Sie wurden bereits im Jahr 1976 als Geotop und Naturdenkmal ausgewiesen und sind heute ein besonders schutzwürdiges Gebiet im Naturpark Fränkische Schweiz. Über 120 Schmetterlingsarten und viele seltene Käfer machen das Tal zu einem Kleinod. Im Bereich der Kalkquellen und Tuffkaskaden leben viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten, die an die kalte und nährstoffarme Umgebung angepasst sind. So ist das Lillachtal u. a. ein Refugium für den Feuersalamander, die Wasseramsel und die Zweigestreifte Quelljungfer und auch seltene Pflanzenarten wie das Moschus- oder das Milzkraut gedeihen dort vortrefflich. Die Hälfte dieser Tierarten ist vom Aussterben bedroht.
Die sehr schöne und einfache Wanderung entlang der Lillach bis zu ihrer Quelle kann man auf dem Wanderparkplatz in Weißenohe beginnen. Im unteren Teil kommt man vorbei an einer kleinen Fischzucht, in deren Becken viele Pflanzen anzutreffen sind, die Feuchtigkeit schätzen. Am schönsten ist der Weg im Frühjahr, wenn die Lillach eine starke Wasserführung hat. Durch Versickerungen des Wassers im Bachbett führen Teile des Baches nach langer Trockenheit, insbesondere im Hochsommer, nämlich häufig kein Wasser.
Die Lillach vereinigt sich nach knapp drei Kilometer Westlauf am Ortsrand von Weißenohe mit der von Norden kommenden, wenig längeren Kalkach zum nach Südwesten fließenden Aubach. Das Wasser der Kalkach, das früher in das Trinkwassernetz eingespeist wurde, ist - wie ihr Name schon vermuten lässt - so stark kalkhaltig, dass es dadurch nicht nur eine bläuliche Färbung annimmt, sondern durch Ausfällungen sogar milchig-trüb wird. Wer von Gräfenberg aus nach Norden fährt, etwa in das zauberhafte Trubachtal, kann am Kalkbrunnen einen kurzen Zwischenstopp einlegen.
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