Wasser des Gründleinslochs
Gründleinsloch (Castell)
Das Gründleinsloch bei Castell ist eine Gipskarstquelle am Rande des Steigerwalds im Landkreis Kitzingen. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Gründleinsloch nordwestlich von Pusselsheim, einer artesischen Quelle, die in den Klingleinsgraben abfließt.
Die Quelle zwischen Castell und Greuth liegt an einem Waldstück nahe der Kreisstraße KT 11. Der Quelltopf ist der Ursprung des etwa 9 km langen Gründleinsbaches, der über den Castellbach in die Schwarzach fließt. Die Quelle entspringt dem Gipsgestein unterhalb des Hahnharts (319 m). Das glasklare Quellwasser kommt aus großer Tiefe und schimmert am Austrittspunkt leicht bläulich. Taucher fanden unter der Austrittsstelle einen mehrere Meter großen, aus dem Kalkstein gewaschenen Hohlraum.
Früher sah man im Gründleinsloch etwas Bedrohliches. Die Herkunft des bläulich schimmernden Wassers aus der unheimlichen Tiefe konnten die Leute sich nicht erklären. Da niemand den Grund der Quelle erkennen konnte, glaubte man, es handele sich um ein grundloses Loch; daher der Name Gründleinsloch.
Wie oft zu solch außergewöhnlichen Naturplätzen gibt es auch zum Gründleinsloch alte Sagen - hier aber auffallend viele davon. Etwa besteht danach zwischen dem Brunnen an der Ruine der Castellschen Stammburg auf dem naheliegenden Schlossberg und dem Gründleinsloch ein unterirdischer Gang. Die Sage besagt, dass wenn man eine Ente am Schlossberg in den Brunnen wirft, sie am Gründleinsloch wieder ans Tageslicht kommt. Ganz auszuschließen sind solche unterirdischen Verbindungen in Karstgebieten nie: Nicht selten wurden und werden über die Beobachtungen von Einheimischen unterirdische Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wasseraustritten hergestellt, die sich dann - falls dies der Forschung möglich ist - tatsächlich als existent erweisen.
Das Gründleinsloch lässt sich vom Kneippbecken nördlich von Kastell aus über einen markierten Weg gut erreichen. Beim nahen Fußballplatz gibt es auch die Möglichkeit, ein Wohnmobil abzustellen. Der Weg zur Quelle führt vorbei an einem kleinen Teich und einem Bach, dessen Geruch und Aussehen vermuten lässt, dass er schwefelhaltiges Wasser führt. Der Quelltopf selbst ist stark eingewachsen und im Sommer stark mit Algen bewachsen.
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