Meduna

 

 

Meduna, Lago di Redona und

 Pozzo Smeraldine Koordinaten

 

 

Der etwa 80 Kilometer lange Meduna ist ein linksseitiger Nebenfluss der Livenze in Venetien im Nordosten Italiens. Während er in seinem Oberlauf ein typischer Gebirgsbach mit tiefen Schluchten und stark ausgebildeten Gumpen ist, danach zum landschaftlich reizvollen Tramonti-See aufgestaut wird, versickert er unterhalb der Brücke von Meduno und weist in seinem Mittellauf durch die venezianische Tiefebene weite Schotterbänke auf, die sog. "Torrente".

Ähnlich wie bei seinem längsten Nebenfluss Cellina, die vom Lago de Barcis zufließt und ebenfalls im Schotterbett versickert, werden die mittleren Flussabschnitte in der Ebene nur noch zu Zeiten der höchsten Wasserstände, insbesondere bei der Schneeschmelze durchflossen. Nach einigen Kilometern steigt der Meduna peu a peu wieder in seinem Bett auf und mündet dann bei Ponti di Tremeacque, Gemeinde Prata di Pordenone, in die Livenza, einen oberitalienischen Fluss mit einzigartigen Quellen.

Dass der Meduna und andere oberitalienische Karstflüsse die Landschaft im Lauf der letzten Jahrtausende stark geprägt und ihren Lauf mehrfach geändert haben, belegen frühmittelalterliche Dokumente und alte Wassermühlen, die heute ohne Anbindung an einen Wasserlauf "mitten in der Landschaft" stehen. Früher führte mancher heute trockene Torrente so viel Wasser, dass auf ihm größere Schiffe fuhren und regelmäßig mit Pferden getreidelt wurde. Vermutlich versickert durch einen anhaltenden Prozess der Verkarstung immer mehr Wasser, so dass manche der Flüsse nun lange Strecken unterhalb ihrer Betten zurücklegen.

Im gestauten Lago di Redona am Übertritt von der Ebene in die Berge, an dessen Oberfläche je nach Wasserstand die Ruinen Borgo Movado erscheinen, spiegeln sich die über 2.000 Meter hohen südlichen Ausläufer der Alpen wider. Von dort aus führt die Straße durch das romantische Tal mit seinem wunderschönen Fluss weiter bis Tramonti di Sopra, von wo auch man dem jungen Meduna weiter zu Fuß folgt. Von dem herrlichen Pfad in einem urigen Bergwald, vorbei an verlassenen Einöden, sieht man unten in der Meduna glatt geschliffene Kalkplatten und tiefgrüne Gumpen liegen, deren bekannteste der Pozzo Smeraldine ist. Etwa eine Stunde Fußmarsch weiter ist der Meduna nochmals gestaut zum Lago die Ca Zul, an dem man noch ein Stück weit laufen kann, bevor er sich an seinem westlichen Rand in die zwei Quellflüsse des Meduna gabelt.

Anders als viele andere Alpentäler ist das der Meduna gut zu erreichen, zumindest im unteren Abschnitt vergleichsweise weitläufig und wenig überlaufen. Mit einer einfachen Infrastruktur, netten Bergdörfern und Campingplatz ausgestattet lädt es zu erholsamen Wanderungen und Badetagen am Fluss ein. Folgt man der Straße weiter hoch zum Passo Rest, so gelangt man im Norden zum oberen Tagliamento. Allerdings bietet diese enge und sehr kehrenreiche Straße wenig Ausblicke, da sie überwiegend im Wald verläuft.

Interessant kann durchaus auch ein Spaziergang im trockenen Unterlauf, dem bis zu einem Kilometer breiten Torrente, sein. Insbesondere im Bereich der Versickerung und des Wiederaustritts unterhalb der Mündung der Cellina findet man eine Reihe selten gewordener Pflanzen und Insekten.

 

 

 

Touren

Radtour Meduna - Entfernung: 22,0 Km - Höhenunterschied: 648 Hm - Schwierigkeit: mittel

Wanderung Lago di Ca Zul - Entfernung: 17,0 Km - Höhenunterschied: 1.490 Hm - Schwierigkeit: schwer

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