Naturpool Terme Segesta

Terme di Segesta - Terme

 Segestane - Polle del Crimiso

Etwa zehn Kilometer südlich von Castelammare del Golfo treten in direkter Nähe zum Fiume Caldo zwei Thermalquellen aus.

Die Terme Segestane liegt oberhalb einer Schlucht, die der Fluss Caldo hier in den Felsen gegraben hat. Sie tritt mit einer Temperatur von etwa 47°C und einem Wasserdurchfluss von etwa 110 l/s aus. Die kleine Anlage mit drei verschiedenen Becken in unterschiedlichen Wassertemperaturen und Wassertiefen ist in einer alten Mühle untergebracht, die vor 50 Jahren restauriert wurde. Eines der Becken ist mit Massagedüsen ausgestattet. 

Ein Quellaustritt unten am Fluss fließt in ein mit Naturstein gefasstes Becken und ist frei zugänglich. Die westlich der Quelle anschließende Schlucht kann ein Stück weit durchwatet werden, wobei man durch sehr schöne Travertinwände mit Tamarisken und unzähligen Vogelnestern läuft. Der bis etwa 50 Zentimeter tiefe Fluss hat schon hier oben vor der Einleitung des Thermalwassers eine auffallend warme Temperatur, was ein Anzeichen dafür ist, dass auch in seinem Bett kleinere Mengen Thermalwasser einsickern.

Das frei zugängliche Becken von Segesta wird von Einheimischen wie Touristen relativ gut besucht. Parken mit Pkw ist an beiden Flussseiten möglich. Wohnmobile stellt man am besten oben an der wenig befahrenen Straße ab (37.973425, 12.892097) und läuft etwa fünf Minuten hinunter zur Quelle. Gerade weil sie im Zusammenspiel mit der kleinen Schlucht des Caldo so idyllisch ist, stört es, dass der Ort wenig gepflegt und mit Plastikmüll und anderen unzivilisierten Hinterlassenschaften verunstaltet ist.

Die etwa einen Kilometer östlich gelegene und etwas in die Jahre gekommene Terme Gorga nutzt Thermalwasser von 49°C und einer Schüttung von rund 80 l/s. Ihre eigentliche Attraktion ist der heiße Bach hinter der Anlage. Wie nur wenige andere Thermalwässer ist er mit bunten Teppichen aus Bakterien und anderen einfachen, aber imponierend zählebigen Mikroorganismen eingewachsen.

Die Wässer beider Quellen haben einen relativ hohen Schwefelgehalt, der mit einem intensiven Geruch verbunden ist, der sich auch durch intensives Duschen nur unvollständig beseitigen lässt und den man mehrere Tage lang mit sich rumträgt. Wenn man länger in Sizilien gereist ist und erst einmal so diese und jene Schwefelquelle genutzt hat, gewöhnt man sich an den Geruch - besonders wenn man sich vor Augen hält, wie intensiv und nachhaltig diese Thermalwässer offensichtlich auf den Körper einwirken.

Analysen lassen vermuten, dass das chlor-schwefel-alkalisch-erdige Wasser aus der Gegend des etwa zehn Kilometer südwestlich gelegenen Calatafimi mit seinen durchlässigen Gesteinen stammt und dass die Schwefelderivate von der Auflösung von Gips im Untergrund herrühren. Die erhöhte Temperatur wird durch Magma verursacht, das hier besonders hoch in die Erdkruste aufsteigt.

Die Mythologie bringt schon die Gründung des nahegelegenen Segesta durch die Trojaner mit den wohltuenden Eigenschaften dieser heißen Quellen in Verbindung. So lässt sich ein Besuch der Quellen gut mit einer Tour zur antiken Ruinenstadt Segesta mit ihrem landschaftlich eindrucksvoll gelegenen Tempel und Theater verbinden. Unvergleichlich schön ist diese Tour im Frühling, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen.

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