Lago di Cornini mit Algenrasen

  Lago di Cornino

Der gut 140 Meter lange und acht Meter tiefe Lago di Cornino bildete sich während des Rückzugs der Gletscher vor rund 10.000 Jahren. Damals kam es infolge der plötzlich fehlenden Abstützung durch die Gletschermassen zu zahlreichen und gewaltigen Erdrutschen, die das heutige Landschaftsbild stark bestimmen. Da der Boden dieser Senke um fast zehn Meter tiefer als das Flussbett des Tagliamento liegt, fließt das Grundwasser aus der Osoppo-Ebene durch die durchlässigen Sedimentschichten des antiken Bergrutsches in Quellen mit unterschiedlicher Schüttung in den See. 

Das Wasser des Sees mit einer konstanten Temperatur von 9-11°C unterscheidet sich in seiner chemischen Zusammensetzung insofern von den aus den Voralpen stammenden Gewässern, als es keine Schwefelanteile enthält, wie sie in Teilen der Hauptalpen aus deren Gips ausgewaschen werden. Der Lago di Cornino speist sich als echter Karstsee aus Wasser, das in den Dolinen und Schlucklöchern der Hochebene Monte Prat versickert. So besitzt der See weder oberirdische Zu- noch Abflüsse, speist mit seinem Wasser aber die Quellen eines kleinen Baches am tiefer gelegenen Weiler Somp Cornino.

Als Karstsee zählt der Lago di Cornino zu den oligotrophen (nährstoffarmen) Seen, weshalb es nur wenige und  kleingewachsene Fische gibt, mit denen der See künstlich besetzt wurde. Natürlich ist hingegen das Vorkommen des Flusskrebses. Die dichten Unterwasserwiesen von Grünalgen und die dichten Blaualgen auf den Felsen verleihen dem kristallklaren See einen einzigartigen Reiz. Für Vogelfreunde besonders interessant ist eine kleine Population von Gänsegeiern, die streng geschützt oberhalb des Sees lebt, und die man mit etwas Glück ihre weiten Bahnen ziehen sieht.

Um den See herum führt ein schön angelegter Fußpfad und oben an der Straße kann man von einem Aussichtspunkt den gesamten See betrachten. Doch Achtung: das Paradies ist unvollständig. Autos sollten jedenfalls verschlossen und nicht länger unbeaufsichtigt abgestellt werden, denn an dem See sind regelmäßig die Langfinger unterwegs…

Knapp zwei Kilometer entfernt kann man sich noch den umzäunten, aber hübschen Laghetto Pakar ansehen, einen flachen und künstlich angelegten Fischteich, dessen Wasser ebenfalls glasklar und mit schönen Pflanzenrasen bewachsen ist. Voraussetzung ist, dass der See "geöffnet" hat, und dass einem das stereotype und dauerhafte Vogelgekrächze aus den Lautsprechern weniger auf die Nerven geht als den Beutegreifern, die sich über die Fische hermachen wollen. Über den Zaun klettern sollte man übrigens keinesfalls - wenn man erwischt wird, hat man die örtliche Polizei am Hals.

Einen sehr schönen Stellplatz mit glasklarem Bach und Picknicktisch vor der Türe findet man unten in Somp Cornino am Spielplatz. Soweit man hört, hat es das diebische Gesindel bis hierher noch nicht geschafft…

Wer elektrisch unterstützt oder mit guter Kondition in die Pedale tritt, kann von hier am Tagliamento flussaufwärts fahren und dort die Rundtour mit dem Torrente Palar als einem der Höhepunkte ansteuern. 

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