Allgemeine Infos

 

 

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Gefahren im Gelände

 

 

Den meisten Wanderern sind diejenigen Gefahren am besten bekannt, die sie selbst schon kennengelernt haben. Im alpinen Gelände, in ausgeprägten Karstgebieten, im Naturraum südlicher Länder oder bei Wanderungen im Watt begegnet man Gefahren, die vielen wenig bekannt sind. Hier soll deshalb eine Zusammenfassung gegeben werden, worauf zu achten ist.

 

Wetter

  • Besonders in Hochlagen kommt es oft zu schnellen Wetterumschwüngen und Temperaturstürzen. Rüsten Sie sich entsprechend aus.
  • Bei Blitzen ist von Metallen wie etwa Masten, Antennen, Sicherungen von Steigen usw. mindestens 10 Meter Abstand zu halten. Wanderstöcke und Regenschirme sollten beiseitegelegt werden. Bäume bieten keinen Schutz, Wasserflächen sind zu meiden.
  • Bei Starkregen ist mit Murenabgängen, dem plötzlichen Anschwellen von Wildbächen, schnellem und starkem Ansteigen des Wassers unterhalb von Wehren, Talsperren und Flusskraftwerken zu rechnen.
  • Es ist zu beachten, dass Bäche nicht mehr ohne Brücke nicht mehr überquert werden können wenn ihr Wasser stark angestiegen ist.
  • Besonders gefährlich sind plötzliche Wassereinbrüche in Höhlen.
  • An nassen Flächen besteht höhere Rutschgefahr, nicht nur auf Gestein, sondern auch an Holzbohlen, offenliegenden Wurzeln und geneigten Grasflächen.
  • Sturm kann in Wäldern Bäume umschlagen. Weniger bekannt ist, dass auch noch danach eine Gefahr von umstürzenden Bäumen ausgeht. Entsprechende Warnungen sind unbedingt ernst zu nehmen.
  • Die Intensität der Sonnenstrahlung ist am Wasser und auf Schnee durch Reflektion besonders hoch. Schützen Sie sich entsprechend.

 

Planung von Touren und Orientierung im Gelände

  • Auch bei einfachen Touren kann es zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen. Planen Sie deshalb immer so, dass Sie frühzeitig vor Einbruch der Dunkelheit zurück an Ihrem Ausgangpunkt oder Ihrem Ziel sind.
  • In dünn besiedelten Gegenden gibt es oft weder Hinweisschilder noch Netzempfang. Führen Sie dort immer geeignetes Kartenmaterial mit, das sie auch "offline" nutzen können und achten Sie ggf. auf ausreichend Batterieleistung.
  • Prägen Sie sich markante Punkte ein, um notfalls den Rückweg zu finden und unternehmen Sie keine Touren, die Ihre Orientierungsfähigkeit überfordern.
  • Routen entlang von Flussläufen, in Tälern, an aufgelassenen Bahntrassen usw. bieten eine bessere Orientierung als offenes Gelände. Am leichtesten verliert man die Orientierung in Höhlensystemen und im Wald.
  • Im steilen Gelände ist der Weg nach oben technisch oft einfacher zu gehen als der Rückweg. Brechen Sie Ihre Tour rechtzeitig ab, wenn das Gelände zu steil und unwegsam wird.

 

Ausrüstung

  • Nicht jeder Brunnen, jede Quelle bietet Trinkwasser. Führen Sie immer genügend Wasser und Proviant mit.
  • Klein aber fein: in jedes Wandergepäck gehört mindesten eine Rettungsdecke, (Blasen-)pflaster, Desinfektionsmittel und eine Trillerpfeife. Sie ist weit zu hören und wird von jedem als Notsignal erkannt. Auf größeren Touren führt man am besten ein kleines Notfallset mit.
  • Gerade in südlichen Ländern führt der Weg oft durch dorniges Gestrüpp. Auch bei hohen Temperaturen ist das Tragen einer langen Hose oft von Vorteil.
  • Denken Sie immer daran, dass Wasserland auch Mückenland ist und sorgen Sie für Schutz vor Insekten.
  • In verkarstetem Gelände mit Höhlenbildung führt man sinnvoll eine Taschenlampe mit.

 

Sonstige Gefahren im Gelände

  • An Steilhängen und in Höhlen ist stets mit Steinschlag zu rechnen.
  • Im Winter und Frühjahr sind vor Touren in alpines Gelände die Lawinenberichte abzufragen und es ist ggf. eine entsprechende Sicherheitsausrüstung mitzuführen.
  • Bei Trockenheit besteht erhöhte Brandgefahr. Gehen Sie achtsam mit Feuer, Glut, Zigaretten und Glas um. Viele Brände werden durch Glasscherben verursacht.
  • Die Gefahr durch Giftschlagen ist in vielen Gegenden Südeuropas höher als in Mitteleuropa, wo sie leider selten geworden sind. Schlangen sind scheu und ihre Bisse eine häufig überschätzte Gefahr. Abseits von viel begangenen und gut einsehbaren Wegen bieten Stiefel Schutz.
  • Sehr gering ist auch im Balkan die Gefahr durch Wildtiere wie Bär oder Wolf.
  • In stark verkarsteten Gegenden kann es zu plötzlichen Gesteinseinbrüchen kommen oder kleine Dolinen sind so überwuchert, dass man sie kaum erkennt. Deshalb sollte man Wege und Pfade nur im Notfall verlassen.
  • In schlecht durchlüfteten Höhlen und Schächten, ja selbst in Weinkellern können sich giftige Gase bilden die schon viele Menschenleben gekostet haben. Der beste Indikator ist das Erlöschen einer Kerze, die aber kaum jemand mitführen dürfte. Beim geringsten Anzeichen von Atemnot oder Schwindel ist sofort der Rückweg anzutreten.

 

Besondere Gefahren am und im Wasser

  • Eisflächen sollten nur betreten werden, wenn sie frei gegeben sind. Eisdecken auf offenen Gewässern sind wegen Quellen und Strömungen häufig sehr unterschiedlich stark.
  • Gestein in Bächen und Flüssen ist oft von glitschigen Algenrasen überzogen. Gummistiefel mit starkem Profil sind hier hilfreich.
  • Starker Pflanzenbewuchs kann für Schwimmer zum tödlichen Hindernis werden.
  • In Moorlöchern und auf Treib-/ Schwimmsand im Wasser oder direkt an Ufern kann man so stark einsinken, dass man aus eigener Kraft nicht mehr freikommt.
  • Ufer können unterspült sein oder Wassertiere haben unterirdische Gänge und Löcher gegraben in die man einbricht.
  • Nicht nur im Meer sondern auch in Seen können so starke Strömungen herrschen, dass ihnen auch der beste Schwimmer nichts entgegenzusetzen hat.
  • Im grünen Karst ist Abstand zu halten von großen, trockengefallenen Schlucklöchern mit feuchten Sedimentablagerungen (z.B. Cerknica See in Slowenien). Die Ortsansässigen kennen die Gefahr in solch einen Schlund abzugleiten.
  • Vor Wattwanderungen sind detaillierte Informationen über die Gezeiten einzuholen. Wer keine einschlägige Erfahrung besitzt sollte sich einer Gruppe anschließen.

 

Unser besonderes Anliegen: Schützen Sie die wenigen ungestörten Räume, die unserer Natur noch verblieben sind. Abseits von Wegen und Stegen sind immer auch die Bedürfnisse von Flora und Fauna zu beachten. So etwa sind empfindliche Pflanzenflächen und Schilfgürtel tabu, Brutzeiten von Vögeln zu beachten, die Lebensräume von Wildtieren zu respektieren. Quellbereiche und Versinterungen können leicht durch Trittschäden zerstört werden.

 

Weiterführende Informationen:

http://www.tier-arten.de/Schlangen_Kroatien.php