Pescaraquelle

 

 

  Sorgenti del Pescara Koordinaten

 

 

Um den Ort Popoli in den Abruzzen gibt es drei große Quellen und eine Vielzahl kleinerer mit teils schwefelhaltigem Wasser. Die bekanntesten Sulfatquellen liegen im etwa 25 Kilometer entfernten Parco del Lavino. 

Während die Sorgente Giardino mit einer Schüttung von ca. 2.000 l/s die Städte Pescara und Chieti mit Trinkwasser versorgt und die Sorgente Callisto mit ca. 1.000 l/s zusätzlich eine Turbine antreibt, ist die weitaus größte Sorgenti del Pescara glücklicherweise weitgehend ursprünglich erhalten. Dieses ausgedehnte Quellareal ist der Ursprung des 145 Kilometer langen Flusses Pescara, der in seinem Oberlauf mit seinem lateinischen Namen "Aternus" genannt wird und in den meisten Kartenwerken erst ab Mündung des Quellflusses Pescara genannt wird. 

Die „Riserva Naturale delle Sorgenti del Pescara“, ein 1986 unter Naturschutz gestelltes Gebiet, liegt an der Straße nach Vitorito etwa fünf Kilometer von Popoli entfernt und ist als Naherholungsgebiet mit einem großen Parkplatz, Kinderspielplatz und Grillstation ausgestattet. Das etwas entfernte eigentliche Quellgebiet umfasst ein 49 Hektar großes Areal mit zahlreichen Haupt- und Nebenaustritten der Karstquelle, die sich in einem kleinen See mit dichtem Röhrichtgürtel vereinigen. Hier finden sich neben Blässhuhn, Fischreiher und Eisvogel auch letzte Bestände des Bachneunauges in Italien. Allerdings schwindet die Anzahl der Tiere auch hier von Jahr zu Jahr. 

Das Röhricht wurde früher kommerziell verwertet. Da es heute nicht mehr geerntet werden darf, wird der See immer kleiner und die verschiedenen Schilf- und Röhrichtgürtel immer größer. Das Wasser tritt in diesem großen Gebiet an vielen Stellen direkt aus dem Berghang, besonders schön sind aber seine Austritte am sandigen Untergrund im See, die man in dem glasklaren Wasser in Form zahlreicher kleiner Sandfontänen beobachten kann. 

Große Teile dieses Quellwasser stammen von der in 1.600 bis 2.200 Meter hoch gelegenen karstigen Hochebene des Campo Imperatore, des markant geformten Gebirges im Gebiet des Gran Sasso. Vom Niederschlag im Gebirge bis zur Quelle benötigt das Oberflächenwasser und das Wasser knapp unterhalb der Oberfläche ca. einen Monat. Das Tiefenwasser lagert über 20 Jahre lang in verschiedenen unterirdischen Seen (durch den Unfall bei der Tunnelbohrung im Gran Sasso wurde einer von ihnen angebohrt) bis es mit über 7.000 l/s aus dem karstigen Untergrund tritt. 

In den letzten Jahren führen die Quellgebiete um Populi in besonders trockenen Sommern so wenig Wasser, dass es zu Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung der Städte Pescara und Chieti kommen kann. Ein weiteres Problem sind häufige und teils verheerende Waldbrände, durch die das Rückhaltevermögen des Bodens bei starken Regenfällen beeinträchtigt wird.

Das Ufer des Quellsees kann nur an einer freigehaltenen Stelle mit Plattform und das Gebiet nur auf abgezäunten Wanderwegen betreten werden. Werden Wanderer außerhalb dieser Wege angetroffen, drohen empfindliche Strafen. 

Das Quellareal ist von einem Parkplatz, der auch für Wohnmobile gut geeignet ist, über einen rund 400 Meter langen Fußweg zu erreichen. Ein Pfad, der dem abfließenden Bach weiter folgt, lässt leider kaum Blicke auf das Wasser zu. Trotzdem gehören die Sorgenti Pescara aufgrund ihres glasklaren Wassers, in dem man zahlreiche kleine Sandfontänen beobachten kann, aufgrund ihres kräftigen Pflanzenbewuchses und ihrer herrlichen Farbigkeit zu den schönsten Quellen Italiens.



 

Touren

Spaziergang Sorgenti del Pescara - Entfernung: 3,5 Km - Höhenunterschied: 127 Hm - Schwierigkeit: leicht

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