Bagni San Filippo

 

 

Die heißen Naturquellen bei

Bagni San Filippo Koordinaten

 

 

In den geothermalen Feldern von Larderello im Val d’Orcia liegt auf 520 Meter Höhe das kleine Thermalbad Bagni San Filippo. Seine Bildung verdankte es dem Siena-Radicofani-Grabenbruch, an dessen Ostseite es gelegen ist, nahe dem Vulkan Monte Amiata, dem heiligen Berg der Toskana. Das heiße Quellwasser enthält hohe Konzentrationen von Kohlendioxid und Kalzium, was die Bildung großer Mengen von Travertin fördert.

Bagni San Filippo gilt als eines der ältesten Heilbäder der Welt. Vermutlich badeten schon im Altertum hier die Etrusker und Römer. Später zog es unter anderem Filippo Benizi, einen Prior aus Florenz, hierher, der das Leben in religiöser Einsiedelei dem als Papst vorzog und vor seiner Wahl zum kirchlichen Oberhaupt in das damals noch wilde und unzugängliche Tal floh. In der Renaissance soll auch Lorenzo de’ Medici, der Prächtige, hier Heilung gesucht haben.

Durch den kleinen Ort oberhalb der Quellen führt nur eine einzige Straße, an der auch das öffentlich zugängliche Thermalbad liegt. Wenn man sich nähert, kann man schon von Weitem den schwefeligen Geruch der natürlichen Heilquelle wahrnehmen, die aus den Tiefen des Vulkangesteins mit 25°C bis zu 52°C aufsteigt und sich als „Rio Bianco“ den Weg durch das tiefe Tal bahnt. 

Die kleine und einfache Therme etwas unterhalb des Ortes ist von Mai bis November geöffnet und bietet für zehn Euro pro Tag eine einfache Infrastruktur mit Badebecken, heißer Felsendusche, Sanitäreinrichtungen und Liegestühlen. Das milchig trübe Wasser enthält viele wertvolle Mineralien wie Schwefel, Sulfat, Kalzium(-carbonat) und Magnesium, die sich heilsam auf Gelenke, Knochen, Haut, Nasennebenhöhlen, Bronchien und Lungen auswirken. Diese besondere Zusammensetzung lässt auch die außergewöhnliche Farbe des Wassers entstehen, das an einen weiß und türkis schimmernden Opal erinnert. Der feine weiße Mineralschlick, der sich auf dem Boden absetzt, wird auch als natürlicher Fango für Körperpackungen, Gesichtsmasken oder für Peelings verwendet. 

Am schönsten jedoch ist es, durch den Wald im kleinen Tal entlang des Baches abwärts zum Fosso Bianco zu laufen. Wo immer das mineralienreiche Wasser der Quelle aus dem Felsen tritt, bilden sich im Laufe der Zeit grandiose weiße und ockerfarbene Kalksinterablagerungen. Es ist wirklich ein beeindruckendes Naturschauspiel, wenn man dem Pfad bergab folgt und sich plötzlich im Wald ein riesiger, strahlend weißer Kalksinterabhang auftut. Die Einheimischen nennen ihn zu Recht Balena Bianca, weißer Wal. Heute ist er als Naturdenkmal geschützt und die Badelustigen sollten eigentlich mit dem etwas kühleren Wasser im Bach vorliebnehmen. 

Auch der Bachlauf selbst formt zahlreiche Terrassen, in denen sich das Wasser zu natürlichen Badebecken aufstaut, deren tiefere eine durch die Mineralien bedingt ein pastellfarbenes Türkis annehmen. In der kühlen Jahreszeit steigen aus den Quellen, bedingt durch den Temperaturunterschied, geheimnisvolle Nebelschwaden auf. 

Da im Örtchen San Filippo in der Hauptsaison die Parkplätze oft eng werden und ein rechtes Gedränge entsteht, ist es ratsam, das Tal, zu dem ein guter Weg hinunterführt, außerhalb der Hauptferienzeit zu besuchen. Wann auch immer man jedoch in der Nähe ist - entgehen lassen sollte man sich dieses grandiose Naturschauspiel keinesfalls.


 

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