Enzyklopädie, Glossar und Informationen zu Wasserquellen
Begriff | Definition |
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Qanat, Qanate | eine traditionelle Form der Frischwasserversorgung meist in Wüstengebieten, um Trink- und Nutzwasser aus höher gelegenen Regionen zu beziehen. Ein Qanat besteht aus Mutterbrunnen, mehreren vertikalen Zugangsschächten und dem Qanat-Kanal, der als Freispiegelstollen mit geringem Gefälle vom Mutterbrunnen über die Zugangsschächte zum Qanat-Austritt führt.
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Qualmwasser | Nach Hochwasser unter Deichen hindurchgedrücktes Grundwasser, besonders bei sandigem Untergrund wie beispielweise an der Elbe. Qualmwasser führt zur Entstehung temporärer Flachgewässer im Gelände hinter den Deichen. Große Mengen an Qualmwasser können die Standsicherheit des Deiches in Frage stellen und erfordern daher ein schnelles Eingreifen. In Naturschutzgebieten kann Qualmwasser durchaus erwünscht sein, da es die Grundlage für den Erhalt von Biotopen in der ehemaligen Überflutungsaue sein kann. An der mittleren Elbe, wo temporäres Qualmwasser besonders häufig auftritt, handelt es sich beispielsweise um Habitate von anderenorts seltenen Amphibien wie der Rotbauchunke, des Moorfrosches oder des Laubfrosches sowie um Refugien von Urzeitkrebsen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Qualmwasser
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Quellbach | Der von der Quelle abfließende Bach, der noch viele Eigenschaften der Quelle besitzt und typische Quellbewohner beherbergt.
https://wurdarborn.hpage.com/quellen.html
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Quellbereich | Fläche, in der die Quelle selbst den Lebensraum für Tiere, Pflanzen und deren Gemeinschaften bestimmt. Bei Sickerquellen kann der Lebensraum beispielsweise über 1.000 m³ betragen. |
Quelle (Wasser) | Austrittsstelle von Wasser an die Erdoberfläche. |
Quellfassung | Früher zumeist in Naturstein errichtete Umfassung einer Quelle um ihr Wasser der Nutzung (zumeist als Trinkwasser) zugänglich zu machen. Quellfassungen (auch Brunnenstuben genannt) verhindern, dass Oberflächenwasser einfließt und können über der Erde oder unterirdisch erreichtet sein. Bei geschlossenen Quellfassungen spricht man von einem Brunnenhaus. |
Quellfauna | Unter Quellfauna wird die tierische Besiedelung von Quellen und Quellarealen verstanden. Aufgrund der zumeist geringen Nährstoffmenge sind Arten- und Individuenzahlen in einer einzelnen Quelle geringer als in der anschließenden Quellbachregion und die Tiere sind durchschnittlich etwas kleiner. Zudem finden sich an Quellen viele Spezialisten, die dem besonderen Mikroklima der Quellen angepasst sind, das durch die gleichbleibenden Wassertemeraturen erzeugt wird. |
Quellflora | Als Quellflora wird der pflanzliche Bewuchs einer Quelle und ihres Quellareals bezeichnet. Ihre Zusammensetzung ist u.a. abhängig von der Art der Quelle, den chemischen und physikalischen Eigenschaften des Wassers (nicht zuletzt seinem Nähstoffgehalt und möglichen Schadstoffen), von der Art des Bodens, der Beschattung und dem Eintrag von natürlichem organischem Material. Durch künstliche Eingriffe, Trittschäden und andere Störfaktoren kann die Quellflora, die zusammen mit der Quellfauna ein fragiles Ökosystem bildet, erheblich gestört oder auch vollständig zerstört werden.
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Quellhorizont | Ein Quellhorizont ist eine an die Erdoberfläche reichende, wasserstauende Schicht, längs derer mehrere Quellen austreten. Da Grundwasserleiter und Grundwasserstauer meistens in horizontaler Erstreckung übereinander liegen, treten benachbarte Schichtquellen häufig in derselben Höhe entlang einer Linie — dem Quellhorizont — aus.
http://www.enzyklo.de/Begriff/Quellhorizont https://de.wikipedia.org/wiki/Quellhorizont
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Quelljungfer | Libellen der Gattung Cordulegaster, deren Larven in Quellen heimisch sind. In Mitteleuropa kommen zwei Arten vor.
https://wurdarborn.hpage.com/quellen.html
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Quellkalk | Das Quellwasser in Kalkgebieten weist hohe Konzentrationen an gelöstem Kalk auf. Gelangt das Wasser an einer Quelle wieder an die Oberfläche, ändern sich physikalische Bedingungen wie Druck und Temperatur und der gelöste Kalk wird ausgefällt. Die dabei entstehenden Quellkalke lassen sich anhand ihrer Entstehung in zwei Gruppen unterteilen: Sinter (Quellkalke, die hauptsächlich durch chemische und physikalische Vorgänge entstehen) und Kalktuff (unter Beteiligung von Pflanzen).
https://wurdarborn.hpage.com/quellen.html https://www.lfu.bayern.de/natur/quellen/fachbegriffe/index.htm
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Quellkraut | Quellkraut (Montis fontana) ist eine in Mittelgebirgen heimische Pflanze, die dort in und an sonnigen, kalkarmen Quellen verbreitet und häufig ist.
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Quellmoor | Quellmoore entstehen dort, wo Grundwasser ständig und ergiebig austritt und wo nicht zugleich stehende oder fließende Gewässer bestehen. Es kommt allerdings nur dann zur Moorbildung, wenn sich das Quellwasser langsam bewegt. Durch die geringe Fließgeschwindigkeit und die dauerhafte Wassersättigung kommt es zur Akkumulation organischer und mineralischer Ablagerungen.
https://wurdarborn.hpage.com/quellen.html https://www.lfu.bayern.de/natur/quellen/fachbegriffe/index.htm
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Quellmoos | Allgemein Bezeichnung für in Quellen vorkommende Moose, überwiegend Starknervmoos (Cratoneuron commutatum) und Philonotis.
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Quellmund | Ort an dem das Wasser austritt. |
Quellsaum | Durch geologische Gegebenheiten entstehende Aneinanderreihung von Quellen in relativ geringer Höhenabweichung. Quellsäume können einen sehr unterschiedlich großen Raum umfassen. In Deutschland ist ein außerordentlich großer Quellsaum nördlich von Sauerland und Haarstrang etwa von Bad Lippspringe bis Unna. |
Quellschüttung | Quellschüttung Bezeichnet die abgegebene Wassermenge in einer Zeiteinheit (zum Beispiel: m3/h, l/s). Die Quellschüttung kann intermittierend (zeitweise versiegend), perennierend (versiegt im Jahresverlauf nicht) oder periodisch (ungleichmäßig) ausfallen.
https://wurdarborn.hpage.com/quellen.html
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Quellsee | Als Druckwassersee oder Quellbeckensee bezeichnet man Gewässer, die durch hochsteigendes, also unter erhöhtem Druck stehenden Grundwasser entstehen. Dies aufgestiegene Wasser füllt dann Senken oder tiefer gelegene Geländeteile mit Wasser. Der Zufluss der Seen ist also nicht sichtbar, bei hohen zugeführten Wassermengen können sie aber einen Abfluss haben. Von Druckwasserseen sind Grundwasserseen zu unterscheiden, in denen sich das Wasser nur durch die Eintiefung der Oberfläche sammelt, also der Grundwasserspiegel angeschnitten ist und offenliegt (etwa Baggerseen), oder Tümpel, die entstehen, weil bei starken Regenfällen Teile der Wassermengen nicht mehr im Boden versickern können und sich in Senken sammeln (Wasseransammlung durch Bodensättigung, nicht Wasserdruck). Einen gewissen Anteil Druckwasserspeisung haben die meisten Seen in Berggebieten, bei Übergangsformen kann der Charakter nur durch genauere Messung von Zu- und Abfluss bestimmt werden (was durch die meist unbekannte Verweildauer des Wassers im Stillgewässer aufwändig ist), oder kann durch Markierungsversuche zumindest prinzipiell nachgewiesen werden. Stillgewässer stellen natürlich auch allgemein fast immer den – oder zumindest einen – Grundwasserhorizont dar, was in der Unterscheidung der Druck- und Grundwasserseen als Sonderform unberücksichtigt bleibt. Eine Sonderform des Druckwassersees ist der intermittierende See, bei dem das Wasser durch die gleichen Klüfte am Seegrund diesen entsprechend des Grundwasserstands befüllen und wieder entleeren kann. Einer der größten dieser Seen ist der Cerknica See in Slovenien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Druckwassersee
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Quellteich | Künstlich aufgestauter Teich, der früher hauptsächlich errichtet wurde um das Quellwasser als Tränke, zur täglichen Nutzung oder für Brandschutz besser nutzen zu können. Später wurden Quellteiche häufig eingerichtet, um die Quelle und den Ort um sie herum aufzuwerten. Vergleiche Limnokrene. |
Quelltopf | Eine kesselartige Vertiefung, an deren Grund das Wasser austritt, evtl. aus einer Quellhöhle. Das Wasser füllt den Kessel und fließt über eine Schwelle ab. Esiist im Kalkkarst stark mit gelöstem Kalk gesättigt und hat dadurch bei größerer Wassertiefe eine intensivblaue oder grüne Farbwirkung.
https://www.showcaves.com/german/explain/Karst/KarstSpring.html
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Quelltümpel | Auch Tümpelquelle, Trichterquelle, Quellteich, Limnokrene; sind Quellaustritte am Grund einer Mulde, wodurch sich ein stehendes Gewässer (ein Quelltümpel, Quellteich oder sogar ein Quellsee) bildet. Durch Überfließen des Gewässerrandes entsteht dann ein Quellbach. In Karstgebieten kann ein solcher Quelltümpel große Tiefen erreichen. Der Begriff Quelltümpel wird allerdings darüber hinaus auch für künstlich zu einem Tümpel angestautes Quellwasser in direkter Nähe der Quelle verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Quelle#Einteilung_nach_Strukturmerkmalen_im_Quelleinzugsgebiet
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Quelltypologie | Klassifizierung der unterschiedlichen Quellen. Dazu können unterschiedliche Ansätze benutzt werden, zum Beispiel Geographie, Wasserchemismus, Nährstoffgehalt. Im Bayerischen Quelltypenkatalog werden die Parameter Austrittsart und Substrat zur Klassifizierung herangezogen.
Weiter Informationen gibt es in unserem Fachartikel Bereich.
https://www.lfu.bayern.de/natur/quellen/fachbegriffe/index.htm
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Quellwasser, Flaschenabfüllung | Wie Mineralwasser kommt Quellwasser aus unterirdischen Vorkommen und enthält natürliche Mineralstoffe. Abgefüllt in Flaschen für den Verkauf muss der Gehalt an Mineralien – anders als bei Mineralwasser – jedoch nicht konstant sein, da ihr Anteil in vielen Quellen deutlichen Schwankungen unterliegt. |
Quellzönosen | Gruppe verschiedener Arten, die gemeinsam in einer Quelle vorkommen und zumindest teilweise miteinander in Beziehung stehen. |
Quickspring | Quickspringe sind temporäre Quelle, die auf der Paderborner Hochfläche vorkommen. In Süddteutschland weden sie als Hungerbrunnen bezeichnet. |