Una Martin Brod

 

 

     Martin Brod Koordinaten

 

 

Bei Martin Brod tritt die Una aus dem engen Tal ihres Oberlaufs über einen 54 Meter hohen Wasserfall und breite, verspielte Tuffterrassen in eine kleine Ebene ein und verringert danach ihr Gefälle. Von rechts fließt ihr der Fluss Unac zu, der als typischer Karstfluss sein Wasser über lange Strecken unterhalb seines Betts führt und einen letzten großen Wiederaustritt mit der Crno Vrelo etwa drei Kilometer oberhalb seines Zusammenflusses mit der Una hat.

Der Weg zur dieser starken und schön am Flussbett gelegenen Quelle, deren Wasser einer großen Felsspalte entströmt, ist in Martin Brod zwar ausgeschildert. Von seiner Begehung ist aber abzuraten, da er nicht gepflegt wird, Steinschlaggefahr besteht und überdies im zweiten Tunnel Fledermäuse leben, die nicht gestört werden wollen.

Der größte Wasserfall "Veliki Vodopad" liegt mitten im Ort. Um ihn sehen zu können, wird ein kleines Eintrittsgeld erhoben. Dafür sind Wege und Aussichtsterrassen angelegt, von denen aus man sehr schöne Blicke auf das tosende Spektakel hat. Von hier aus kann man noch ein Stück weiter hoch ins Dorf gehen und verschiedene Wasserläufe mit alten Getreidemühlen besichtigen, die hier in der Gegend überwiegend als Flodermühlen mit horizontalem Wasserrad erbaut wurden.

Am Weg zwischen dem zentral gelegenen orthodoxen Ramj-Kloster, das nach wiederholten Plünderungen und Beschädigungen (zuletzt im Balkankrieg, der auch hier gewütet hat) 2001 renoviert wurde, und dem Veliki Vodopad liegen direkt am Wegesrand einige kleine Höhlen, bei denen man die Struktur des Tuffsteins mit seinen versteinerten Pflanzen sehr gut sehen kann.

Da nach dem Balkankrieg die Bahnverbindung zwischen Bihac und dem kroatischen Knin, die auch hier in Martin Brod direkt an der heutigen Grenze eine Station hat, nicht wieder reaktiviert wurde, hat der sehr abgelegene Ort in den letzten Jahren einen beachtlichen Teil seiner zumeist serbischen Bevölkerung verloren. Einzig eine große Fischzucht an der Mündung der Unac, der Tourismus und der Betrieb des Klosters bringen etwas Arbeit in die Gegend.

Wer als Mountainbiker die Herausforderung sucht, kann von Martin Brod einen etwa 30 Kilometer langen, halbwegs ausgeschilderten Trail zur Bastasi-Quelle fahren, der zunächst an der Una lang führt, dann aber ins unvermeidliche Gebirge hochsteigt. Genussvoller ist eine Radtour zum Strabacki Buk, dem nächsten großen Wasserfall an der Una. Oder man lässt sich von der ruhigen und beschaulichen Atmosphäre im Ort anstecken, liest die zahlreichen Infotafeln mit interessanten Informationen zur Gegend und erkundet dann den etwa zweieinhalb Kilometer langen Weg, der an der Brücke abzweigend westlich der Una zu einem hübschen Picknickplatz führt, bevor der sich dann im Wald verliert. Der geplante Bau eines Kraftwerks hier konnte im Jahr 2015 auf Druck der Bevölkerung glücklicherweise in letzter Minuten noch verhindert werden.