Riesendoline Unska Kolisevka
Die etwa 2,5 Kilometer lange Anfahrt zur Riesendoline Unska Kolisevka ist stellenweise zwar steil, auf dem Schotterweg von Unec mit Fahrrad, Pkw oder Wohnmobil aber möglich. Nördlich der Doline gibt es einen Parkplatz, von dem ein erster Blick in den 125 Meter tiefen und ca. 200 Meter weiten Einsturzkrater möglich ist. Es ist im gesamten Umfeld der Doline mit ihren teilweise fast senkrechten Wänden zu beachten, dass Absturzgefahr besteht.
Einen besonders guten Blick hinunter in den beeindruckenden Höllenschlund, der durch Einbruch von Höhlenräumen entstanden ist, hat man von einem etwa 100 Meter weiter gelegenen Punkt, an dem sich auch eine Info-Tafel befindet. Auf ihr wird auch darauf hingewiesen, dass sich am Grund der Doline - wie häufig im Umfeld von Karsteinbrüchen - ein Kaltluftsee bildet. Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Grund noch von Klüften "belüftet" wird, die eine Verbindung zu noch bestehenden Teilen der Höhle haben. In diesem Umfeld gedeihen ganz besondere, für die Gegend untypische Pflanzenarten, weshalb die Doline als Naturdenkmal ausgewiesen wurde.
Eine besondere Attraktion von Unska Kolisevka sind die weitläufigen Bunkersysteme, die von italienischen Soldaten in den Fels gehauen wurden und zwischen 1920 und 1943 als Teil des sog. Alpinwalls an der Grenze zwischen Italien und Jugoslawien fungierten. Bis zu 15 Kilometer Tunnel sollten gebaut werden, wovon nur ein Teil fertiggestellt wurde. Später wurden die Anlagen teilweise mit Wasser geflutet und zubetoniert. Heute sind noch etwa 750 Meter dieses Labyrinths aus Gängen auf zwei Ebenen begehbar, wobei die Funktion vieler Räumlichkeiten und militärischer Einrichtungen noch zu erkennen ist.
Weitere Infos
Peter R. Hofmann: Unterirdisches Slowenien: Ein Exkursionsführer zu den Höhlen des Klassischen Karstes; ISBN 978-3-7347-6506-3