Bijeli Vir Kroatien
Quellen von Bijeli Vir 
Das Mündungsdelta des Flusses Neretva ist ein großartiges Sumpfgebiet mit zahlreichen Quelltümpeln, Wasserläufen, kleineren und größeren Drainagekanälen. Noch heute spielt das Boot eine wesentliche Rolle als Transport- und Fortbewegungsmittel. Nicht nur die Fischer nutzen Kähne, sondern auch Menschen die am Rande des Deltas leben und in der fruchtbaren Ebene auf Obstplantagen und Feldern arbeiten. Reich werden weder die Fischer noch die Landarbeiter und der Tourismus hat in diesem Teil des Deltas noch keinen Einzug gehalten, so dass die Orte durchwegs einen ländlichen und bescheidenen Charakter haben.
Viele der wunderschönen und großen Tümpelquellen im Süden des Deltas liegen im Ried verborgen, sind zu Fuß kaum zu erreichen und am besten von einer erhöhten Position aus zu sehen. Am Fuß der Karstgebirge, die hier bis zu Höhen von fast 700 Metern ansteigen, führt etwas oberhalb der Ebene eine Straße entlang, an der sich ein kleiner Ort an den anderen reiht. Hier erreicht man einige der Quelltümpel trockenen Fußes direkt von der Straße aus.
Eine Radtour, die man auf der wenig befahrenen Straße entlang des Deltas unternehmen kann, beginnt im Ort Bijeli an zwei Limnokrenen und von denen die größere den Namen Bijeli Vir trägt. Beobachtet man die Fischer, so fallen die großen Mengen an Süßwasserkrebsen auf, die manche in ihren Kähnen nachhause bringen. Da Krebse nur bei guter Wasserqualität gedeihen scheint das Wasser in den Kanälen des Deltas trotz der intensiven Landwirtschaft noch in besserem Zustand zu sein als anderswo. Dazu tragen vermutlich die zahlreichen Quellen bei, die ständig große Mengen an Grundwasser in das System einspeisen.
Die Limnokrenen von Bijeli sind auf einer (sehr) engen Straße mit kleineren Wohnmobilen zu erreichen. An der südlicheren findet man einen kleinen Stellplatz in wunderschöner Lage. Die wenig befahrene Straße entlang des Mündungsdeltas zum Jezero Kuti führt vorbei an unzähligen Entwässerungsgräben, an den Tümpelquellen in Mliniste, Mislina und Badzula. Wer einen grandiosen Blick über das Neretva-Delta haben möchte, kann vom Jezero Kuti den Weg hochfahren bis zur Ruine Smrdan Grad.
Je nachdem zu welcher Jahreszeit man die Tour unternimmt, wird man die Tümpelquellen in teilweise sehr unterschiedlichem Zustand erleben. Während diejenigen mit ganzjährig hohem Wasserdurchsatz sich kaum verändern, verkrauten andere mit wenig Schüttung in der trockenen Jahreszeit im Sommer und Herbst zunehmend. Die schönste Jahreszeit für die Unternehmung ist deshalb das Frühjahr, wenn sich all diese Tümpel in wunderschönem Türkis oder einem geheimnisvollen Blau präsentieren.
