Bluntautal

 

 

 BluntautalKoordinaten

 

Das wasserreiche, seit 1980 unter Landschaftsschutz stehende Bluntautal wird von der Torrener Ache durchflossen, von den Einheimischen auch Bluntauer Bach genannt. Das Tal wird bestimmt von dem Wildfluss, der den tiefgrünen Oberen und Unteren Bluntausee durchfließt, von den Wasserfällen am Talabschluss und von den beeindruckenden Gebirgsstöcken des Hohen Göll im Norden und des Hagengebirges. Steigt man im Westen weiter die Berge hinauf bis zum 1.740 Meter hohen Torrener Joch, so überschreitet man nicht nur die Grenze zu Deutschland, sondern es sind Luftlinie wenige Kilometer hinab zum Königssee. 

All dies bildet eine herrliche Naturkulisse, die das Tal mit seinen breiten und flachen Wegen zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Wer aufmerksam hinsieht und auf Details achtet, entdeckt aber sehr viel mehr. In der Torrener Ache stehen zahlreiche Fische, vornehmlich Salmoniden, weshalb der Fluss bei Fliegenfischern sehr beliebt ist. Die Weiden entlang der Seen und des Flusses bilden feine Geflechte von leuchtend roten Wurzeln, in denen sich winzige Wassertierchen heimisch fühlen. 

Viel Wasser im Tal stammt - ebenso wie das des nahen Gollinger Wasserfalls - aus dem Göllmassiv. An dessen Wänden bilden sich bis in Höhen von 1.900 Metern zahlreiche Gerinne, die zum Fischbach zusammenfließen. Unten im Auwald entlang des Bluntau-Weges gibt es außerdem ganz besondere Quellen: kleine Gießen, wie sie in dieser Form in Alpentälern selten zu finden sind. Auf dem hellen, sandigen Boden der Altwässer sieht man die zahlreichen kleinen Sandvulkane tanzen, aus denen das Wasser tritt. An den Löchern, die sie im Sedimentboden bilden, treten unablässig Gasblasen aus, die konzentrische Wellen auf der Oberfläche bilden. 

Nicht zu erkennen sind hingegen die Quellen, die am Boden der künstlich angestauten Bluntauseen austreten, so dass die Torrener Ache an ihrem Auslauf deutlich an Wasser zugelegt hat. All diese Quellen sind auf einen relativ hohen Grundwasserstand im Bluntautal mit nur geringen Schwankungen zurückzuführen.

Auf der südlichen Talseite donnert vom Hagengebirge der zumeist kräftige Wasserfall der „Weißen Torren“ ins Tal, der, unten angekommen, bald mit dem Fischbach zusammenfließt. So ganz einig scheint man sich über die Namen der Bäche und Wasserfälle im hinteren Bluntautal nicht zu sein. Jedenfalls sorgen die Namen des Torrener Wasserfalls, des Bluntau Wasserfalls, des Wasserfalls der Weißen Torren und selbst des kilometerweit entfernten Gollinger Wasserfalls immer wieder für Verwirrung. Das tut ihrer Schönheit aber keinen Abbruch.

Aufgrund seiner interessanten und abwechslungsreichen Natur mit viel Wasser und wegen seiner flachen und gut ausgebauten Wege eignet sich das Bluntautal auch für einen Ausflug mit kleinen Kindern. Selbst mit einigermaßen geländegängigen Kinderwagen kommt man gut voran. Ausgangspunkt ist der gebührenpflichtige Parkplatz (47.588488, 13.152775) am Talbeginn.