Wasserburg Trakai

 

 

 Seenplatte um die Wasserburg Trakai Koordinaten

 

 

Die Wasserburg von Traikai (54.651613, 24.933485) bei dem gleichnamigen Ort ist eine der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Litauens. Der spätmittelalterliche Backsteinbau wurde auf einer Insel im Galve See errichtet und ist über eine Brücke zu erreichen. Die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter Fürst Kestutis errichtete Burg wurde schon 1377 von Kreuzrittern des Deutschen Ordens angegriffen, der zu dieser Zeit im Baltikum sehr einflussreich und mächtig war.

Als die Burg nach der Niederlage der Kreuzritter in der Schlacht von Tannenberg ab 1410 zunehmend an militärischer Bedeutung verlor, verfiel sie und wurde erst seit Beginn des 20. Jahrhundert wieder instand gesetzt. Heute beherbergt sie ein sehenswertes Museum.

Da weder Fürst Kestutis noch die Erbauer des Städtchens Trakai mit einem solchen Ansturm von Touristen gerechnet hatten, ist die Parkplatzsituation besonders an Sommerwochenenden eher bescheiden. Da bietet es sich an, das Fahrzeug außerhalb abzustellen (54.647196, 24.962867), den schönen Bohlenweg über den Ilgelis-Sumpf kennenzulernen und zurück durch das alte Traikai zu flanieren.

Während die Wasserburg in keinem Reiseführer fehlt und von hieraus zumeist gleich Vilnius angesteuert wird, findet der Nationalpark Trakai mit seinen 32 Seen als eine der schönsten Landschaften Litauens wenig Beachtung. Er bietet zahlreiche Möglichkeiten zu Wanderungen und Radtouren, die man sich allerdings zumeist selbst zusammenstellen muss. Hilfreich sind hierbei scharfe und kontrastreiche Satellitenkarten, auf denen Wege gut erkennbar und teilweise auch eingezeichnet sind ("satellites.pro").

Eine der wenigen bekannteren und markierten Wanderungen in dem Gebiet ist der zauberhafte und sagenumwobene "Streva green trail" im Regionalpark Aukstadvaris etwa 20 Kilometer westlich von Trakai. Er führt vom Ort Streva aus am Flüsschen Streva entlang und auf dem Rückweg vorbei an der Streva-Senke (54.584565, 24.692576), einer geologisch interessanten Doline, deren Ursprung noch nicht vollständig geklärt ist. Wegen der zahlreichen Quellen an seinen Ufern galt der Fluss Streva den frühen Bewohnern der Gegend als heilig.

Eine weitere Attraktion ist die Teufelsgrube (54.611825, 24.515295), ein beeindruckender rund 50 Meter tiefer Erdfall, der etwa fünf Kilometer nördlich des Ortes Aukstadvaris gelegen über eine nicht geteerte Straße zu erreichen ist. Von den zahlreichen Erdfällen in Litauen ist er der tiefste und vielleicht beeindruckendste.

Wer mehrere Tage mit der Erkundung des Nationalpark Trakai zubringen möchte, findet nördlich des Glave Sees einen sehr schön gelegenen und ganz ordentlichen Campingplatz (54.668903, 24.929316).