Isarquellen
Isarursprung
Wo genau der Ursprung der Isar ist, darüber ist in der Vergangenheit viel räsoniert worden und auch heute wird noch Hirnschmalz an diese Frage verschwendet: Jeder möchte die Quelle dieses ganz besonderen Alpenflusses nach Möglichkeit für sich reklamieren. So hat sie schon am Seefelder Wildsee oder mit dem Birkkarbach ihren Anfang genommen, während der Lafatscher Bach oberhalb der Kastenalm als längster Arm ausscheidet, da er nicht ganzjährig Wasser führt.
Schließlich hat man sich darauf verständigt, jenes etwa 500 Meter lange Areal "Bei den Flüssen" im Hinterautal als Isarursprung zu bezeichnen, das den jungen Fluss an vier größeren Wasseraustritten kontinuierlich mit 4°C bis 6°C kaltem Wasser speist und mit Recht zu den beeindruckendsten Quellgebieten der Alpen gezählt wird. Zudem wird dem Wasser dieser Quellen eine rechtsdrehende Qualität zugesprochen, wie man sie sonst nur bei heiligen Quellen findet. Wenn sich einem diese Lichtqualität des Wassers nicht erschließt, so sollte man zumindest am Geschmack des Isarquellwassers Freude finden.
Das Wasserrecht der Isarquellen ist im Eigentum der Gemeinde Scharnitz, während die Waldnutzung zum dortigen Brunnenhof gehört. Der Altbauer Josef Draxl hat das Quellgebiet mit viel Einsatz zugänglich gemacht. Man merkt dem Ort noch heute die Hingabe und den Respekt vor der Natur an, mit dem er dabei zu Werke gegangen ist. Es entstand ein wunderbares Erholungsgebiet, ein Ort des Friedens.
Die etwa 13 Kilometer vom Parkplatz Länd in Scharnitz (47.386122, 11.266592) zu den Isarquellen auf gut befestigtem Weg und bei mäßiger Steigung sind für jeden Radfahrer eine Premiumroute. Sie führt mit herrlichem Bergblick durch eine der wenigen noch intakten Wildflusslandschaften der Alpen. Wer Acht gibt, wird entlang des Weges zahlreiche Quellen entdecken, die teils etwas oberhalb entspringen, teils in den grünen Matten am Weg. Die schönste dieser Quellen ist eine große Limnokrene, in der man bei hohem Grundwasserstand einige kleine Sandvulkane tänzeln sieht.
Wer möchte, kann den Weg noch weiterfahren bis zur Kastneralm, vorbei an der beeindruckenden Reiße, die der Birkarbach mit seinem normalerweise eher spärlichen Wasser in das Karwendelgebirge gegraben hat. Führt der Lafatscher Bach sein türkisgrünes Wasser, so kann man sich davon überzeugen, dass die Farbe der Isar kein Alleinstellungsmerkmal ist sondern durch die spezifischen Lösungsprozesse in den hiesigen Kalkalpen verursacht wird.
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