Quelle bei Bacina

 

 

Quelle an der Küste von Bacina Koordinaten

 

 

Das Gebiet um die Mündung des Flusses Neretva ist aus hydrologischer Sicht außerordentlich interessant. Viel des Wassers, das im Karst der Küstengebirge versickert, tritt hier in Quellen, "Blauen Augen" und unterseeischen Uvalas wieder an die Oberfläche.

Beispiele sind der See von Bacina oder die Quelltöpfe von Bijeli Vir und am Svitavsko See. Weniger bekannt ist, dass auch an der Küste wenig oberhalb des Meeresspiegels und unterseeisch zahllose Quellen austreten. So sind südlich und nördlich der Mündung der Neretva auf einen Küstenabschnitt von etwa 30 km ein gutes Dutzend sogenannter Uvalas bekannt. Das sind unterseeische Quellen, in denen kaltes Süßwasser austritt, andererseits aber auch - je nach den Druckverhältnissen - Meerwasser in die Karstklüfte eindringen kann.

Als Uvalas werden in der Geohydrologie Quellen bezeichnet, in denen Wasser - je nach der Höhe des Grundwasserspiegels und den entsprechenden Druckverhältnissen - sowohl austreten wie auch versinken. Dadurch wird das Wasser in den Karsthöhlen je nach dem Fließdruck der Quelle im Übergangsbereich zeitweise mehr oder weniger brackig. Auch im Meer entwickelt sich rund um die Quellaustritte eine geänderte, häufig sehr fischreiche Fauna und Flora.

Unterseeische Süßwasserquellen liegen häufig den Küsten vorgelagert in nicht allzu großer Tiefe. Im Meer erkennt sie der Taucher an Schlieren, die sich im Wasser beim Vermischen des dichteren Salzwassers mit dem weniger dichten Süßwasser bilden. Treten die Quellen mit hohem Druck aus wie im Frühjahr oder nach starken Regenfällen, so kann man die weniger tief gelegenen und stark schüttenden sogar auf der Meeresoberfläche an kreisrunden, glatten Flächen erkennen, die sich bei besonders hohem Wasserdruck sogar leicht aufwölben können.

Auf dem Balkan gibt es aber auch sehr viele Süßwasserseen, die ausschließlich oder überwiegend von Unterwasserquellen gespeist werden. Beispiele sind der Vransko Jezero in Kroatien, der Skadarsko Jezero (Skutari See) an der Grenze zwischen Montenegro und Albanien sowie der bekannte periodische See Cerknisko Jezero in Slowenien, der sich über die Uvalas an seinem Seegrund nicht nur befüllt, sondern bei niedrigem Grundwasserstand auch vollständig entwässern kann.

Hier an und vor der Küste Kroatiens sind unterseeische Quellen und  Uvalas in großer Zahl zu finden. Obwohl geschätzt wird, dass weltweit mindestens 10% des Süßwassers unterseeisch in die Meere fließen, hat sich die Wissenschaft dieses Themas bisher noch wenig angenommen. Größeres Interesse bestand an unterseeischen Thermalquellen bzw. vulkanischen Tiefseequellen mit ihren hochinteressanten und spektakulären Lebensformen.