Quellhöhle Tounjcica

 

 

  Quelle der Tounjcica Koordinaten

 

 

Im Umfeld des bäuerlichen und sympathischen Ortes Tounj wurden bisher insgesamt 78 Höhlen gefunden, viele davon am Fluss Bistrica, der seine Quelle (45.281471, 15.297218) 3 km von Tounj entfernt hat, anders als die Tounjcica aber nach Norden fließt. In einem Teil dieser Höhlen wurden auch historische Artefakte gefunden.

Eine der beeindruckendsten und am besten zugänglichen ist diejenige unterhalb des Dorfes, aus der das Flüsschen Tounjcica entspringt. Von einem Parkplatz (45.250147, 15.323166) aus führt ein Pfad hinunter in einen liebevoll angelegten, kleinen Park, der die Quellhöhle, einige Nebenquellen und den oberen Flusslauf umgibt. Oben am Parkplatz finden sich auch einige Informationen über die Tounjcica.

In der Quellhöhle lebt der "stenoendem Ogulin" Höhlenschwamm, der einzige unterirdische Süßwasserschwamm der Welt. Neben der Tounjčica-Höhle wurde er bisher nur in sechs anderen kroatischen Höhlen gefunden, eine davon ist diejenige im Steinbruch von Tounj direkt oberhalb der Tounjcica-Quelle. Diese mehr als 8 km lange Höhle ist mit der darunterliegenden Quellhöhle durch Klüfte verbunden. Der äußerst seltene Schwamm gilt als vom Aussterben bedroht, da er in Tounj direkt von illegalen Müllhalden, Abwässern und eben Steinbrüchen bedroht ist. Aus diesem Grund hat das Karst Waters Institute in Virginia, USA, dieses Gebiet im Jahr 2003 zu den zehn am stärksten gefährdeten Karstökosysteme der Welt erklärt.


Untersuchungen haben ergeben, dass die Tounjcica-Quelle unterirdisch mit Zagorje Mreznica verbunden ist, einem Fluss, dessen Wasser im künstlichen See Sabljaci 4 km südlich von Ogulin aufgestaut wird. Durch wasserbauliche Maßnahmen um das Jahr 1960 wurde das Einzugsgebiet des Flusses Mreznica um etwa 40% reduziert, wodurch im Sommer auch die Tounjčica im Oberlauf häufig sehr wenig Wasser führt.

Schon bald fließt sie durch eine enge Schlucht, über welche die berühmte alte Steinbrücke von Tounj führt, die im Jahr 1775 erbaut und 1836 nachträglich um eine Bogenreihe erhöht wurde - eine damals vielgerühmte Ingenieursleistung. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke wurde in Eigeninitiative der Ortsbewohner 1972 wiederaufgebaut.

Wen der Weg nach Tounj führt, der sollte sich ein wenig Zeit nehmen und durch das Örtchen in Richtung der etwas erhöht gelegenen Kirche spazieren. Hier findet man noch viel von dem Charme alter Balkandörfer. Zudem gibt es noch mehrere Höhlen zu besichtigen. Die Wege sind gut ausgeschildert und es finden sich ausreichend Info- und Hinweistafeln.