Pazincica Zarecki Krov

 

 

    Pazincica Jama Koordinaten

 

 

Unterhalb der Mauern des Kastells von Pazin, im Schlund der Höhle von Pazin, endet der Fluss Pazincica seinen oberirdischen Lauf, den er dann Richtung Süden unterirdisch fortsetzt. Etwa 100 Meter unterhalb der Stadt bildet die Senke zwei Unterwasserseen, die miteinander durch einen Siphon verbunden. Zu Zeiten ergiebigen Regens kann die Öffnung der Senke nicht das gesamte angeschwemmte Wasser schlucken, sodass sich in der Schlucht ein See mit einer Länge von bis zu zwei Kilometern bildet. Diese Erscheinungen wurden zuerst im Jahr 1883 dokumentiert, dann in den Jahren 1896, 1930, 1934, 1935, 1961, 1964, 1974, 1993, 2002 (zwei Mal), 2008 und 2009. Die größte Überflutung, an welche man sich erinnert, war jene im Jahr 1896, als das Wasser bis 30 Meter unterhalb der Mauern des Kastells gelangte. Von solchen Hochwasserereignissen zeugt auch das Schwemmgut am Höhleneingang und in der Höhle selbst.

Der tief beeindruckende Ponor von Pazin mit seinem unterirdischen See in einem Höhlensaal hat schon in der Vergangenheit die Aufmerksamkeit berühmter Zeitgenossen gefunden und diese inspiriert, unter anderem Dante und Jules Verne. Allerdings hat dies in der Stadt angesiedelte Industriebetriebe nicht davon abgehalten, den Fluss als Kloake zu nutzen - gerade im Karst mit seinen verschlungenen und häufig unbekannten unterirdischen Wasserläufen eine große Gefahr für Trinkwasser und Umwelt. Mittlerweile hat sich die Wasserqualität glücklicherweise wieder deutlich verbessert.

Für Ponor und Höhlensaal gibt es sehr instruktive Führungen. Allerdings ist der Steig, der unterhalb der Burg hinunterführt, im Winter und bei hohem Wasserstand nicht zugänglich, weshalb man sich vor der Anreise beim örtlichen Tourismusbüro über die Konditionen kundig machen sollte, insbesondere auch, wenn man mit kleineren Kindern unterwegs ist. Mit Wohnmobil ist angeraten, nicht in die Altstadt von Pazin zu fahren, sondern es auf dem großzügigen Parkplatz (45.240918, 13.938981) etwas außerhalb abzustellen. Auf diese Weise kann man auch die Altstadt von Pazin auf dem einige hundert Meter langen Weg zur Burg besser kennenlernen.

Auf der gegenüberliegenden Seite kann man vom Hotel Lovac aus ganzjährig bis zu einer Aussichtsplattform hinabgehen, um sich zumindest einen Eindruck von der gewaltigen Steilwand zu machen, auf der die Altstadt von Pazin erbaut ist, und einen Blick zum Ponor hinunterwerfen. Beim Hotel ist auch die Station eines Drahtseils, an dem man sich über die Schlucht schwingen kann, wenn man Nervenkitzel braucht.

Eine Wanderung entlang des Flusses Pacincica ist mangels Wegen nicht möglich. Allerdings sollte man sich den etwa drei Kilometer östlich der Stadt gelegenen Wasserfall Zareck Krov keinesfalls entgehen lassen. Man gelangt zu ihm entweder vom Süden her über einen etwa 300 Meter langen Weg, der von der Landstraße nach Cerovlje abgeht oder von Norden über ein sehr schmales Sträßchen von Zarecja aus. Bei niedrigem Wasserstand lässt sich der Fluss oberhalb des Wasserfalls auch zu Fuß durchwaten.

Wer sich länger in der Gegend aufhält, kann auch eine Unternehmung zu dem sehr idyllischen Slap Gologoricki Dol (45.246564, 14.035743) direkt unterhalb der Straßenbrücke unternehmen und dort in dem nahen, hochgelobten Restaurant Agroturizam Dol speisen.

An dieser Stelle soll auch ein Hinweis auf ein kulturelles Kleinod gegeben werden, das nahe Pazin zu Unrecht ein touristisches Schattendasein führt: die etwas abseits von Beram gelegene kleine Wallfahrtskirche Maria im Fels mit ihren 46 herausragenden gotischen Fresken, die unter anderem den Totentanz abbilden. Da die Kirche zumeist verschlossen ist, sollte man den Schlüssel bei Sonja Sestan in Beram 38 besorgen oder sich telefonisch ankündigen unter +385(0)915806083.