Nördlichste der Vipava Quellen
Vipava Quellen
Der Fluss Vipava strömt aus zahlreichen zwar permanenten, aber sehr unterschiedlich stark schüttenden Karstquellen am Fuß der schroffen Felsen oberhalb des Ortes Vipava. Das Karstwasser dringt durch Spalten an der Verbindungsstelle zwischen dem undurchlässigen Flysch und den Karbonatgesteinen der Nanos an die Oberfläche. Die insgesamt sieben deltaförmig angeordneten Quellen sind in ihrer Art einmalig in Europa und überwiegend gut zugänglich. Sie entwässern das weite Hinterland des Nano-Karsthochlands bis ins Becken von Postojna mit einer Fläche von 140 Kubikmetern. Dem Ort Vipava verleihen die Quellen einen besonderen Charme und es lohnt sich, sie zu erkunden
In der Gegend um Vipava haben sich ‒ wahrscheinlich gerade wegen des großen und zuverlässigen Trinkwasservorkommens – schon in der Urzeit Menschen angesiedelt. In den vergangenen Jahrhunderten wurden nicht weniger als 25 Brücken über die verschiedenen Quellarme gebaut, die dem Ort einen besonderen Charme verleihen und ihm den Namen "Klein-Venedig" eingebracht haben. Das glasklare, leicht grün schimmernde Wasser besitzt auch für die Bewohner große Anziehungskraft. An der Hauptquelle gibt es ein Lokal, wo man an heißen Sommertagen bei einem gute Essen die kühlende Wirkung des etwa 9°C kalten Quellwassers spürt.
Der unbedingt lohnende Besuch der Quellen kann mit einem Bummel durch das beschauliche Städtchen und einem Spaziergang hoch zur Burgruine verbunden werden. Von dem nördlich gelegenen Campingplatz KAMP VRHPOLJE (45.864350, 13.961289) sind es nur etwas über zwei Kilometer in die Stadt.
An den Vipava-Quellen verbindet eine alte römische Zweibogen-Steinbrücke, die auch heute noch verwendet wird, die Seiten. Da sie gleich neben der Festung Tabor steht, heißt sie auch Tabor-Brücke. Am Brückenkopf entdeckt man einen alten Meilenstein mit der Inschrift „11 Meilen von Laibach“. Es handelt sich dabei um österreichische Postmeilen (1 Meile = 7,586 Milometer), somit die Entfernung von Vipava nach Laibach nach heutiger Festsetzung 83,445 Kilometer beträgt.
Im Vipavatal münden unzählige Bäche in den Fluss, die in den Hängen der Karsthochebene und den umliegenden Bergen entspringen. Fast jedes Dorf hier verfügt über seine eigene Trinkwasserquelle. Deren Wasser ist im Karst der sehr dünn besiedelten Hochebenen versickert und deshalb sehr klar und sauber. Die größte der Quellen ist die des Flusses Hubelj (45.904197, 13.911770), die auf einem schönen Radweg zu erreichen ist.