Goldauer Bergsturzgebiet

 

 

  Goldseeli und Quelle Koordinaten

 

 

Die Wanderung führt durch Ausläufer des gewaltigen Goldauer Bergsturzes, der im September 1806 nach anhaltenden Regenfällen gigantische Felsmassen vom westlichen Rossberggrat auf einer instabilen Ton- und Mergelschicht ins Tal stürzen ließ. 102 Häuser der Weiler Röthen und Goldau wurden von den knapp 400 Millionen Kubikmetern Geröll begraben. Die Massen erreichten gar das Westufer des Lauerzersees, wo sie eine Flutwelle auslösten. Insgesamt fanden 457 Menschen und zahllose Tiere damals den Tod.

Stumme Zeugen dieses Ereignisses sind heute noch riesige Nagelfluhblöcke in einem unberührten und sehr artenreichen Zauberwald mit zahlreichen Quellen, kleinen Fließ- und Stillgewässern. Er ist Habitat für zahlreiche Amphibien, seltene Orchideenarten und die heute seltenen Eiben. Östlich schließt sich am Seeufer das Lauerzer Moor an.

Während der Goldbach einen oberirdischen Lauf durch das Gebiet finden konnte, hat der Bergsturz auch zahlreiche unterirdischen Wasserläufe geschaffen. Sie treten als Quellen am Grund des entzückenden Goldseelis (47.044417, 8.563417) und benachbarter Teiche aus. Die sind immerhin groß genug, um Nahrung für einige kapitale Hechte zu bieten, die man im Halbschatten mitunter zwischen dem Totholz in ihrer typischen Lauerstellung entdecken kann.

Eine weitere Besonderheit des Gebietes, das heute leider von einer Autobahn durchschnitten und von mehreren Stromleitungen überspannt ist, findet sich in direkter Nähe zur A4. Es ist eine Quelle mit anscheinend artesischem Wasser, das mit kräftiger und recht konstanter Schüttung unter Druck aus dem Waldboden sprudelt (47.047550, 8.564050). Nähert man sich der Quelle, so wird das Plätschern des Wassers immer lauter, so dass es zuletzt sogar den Lärm der nahen Autobahn übertönt.

Ihrem Wasser werden - wie vielen anderen artesischen Quellen auch - besondere energetische Eigenschaften zugeschrieben. Anscheinend wurde es früher zur Trinkwasserversorgung genutzt, wie eine alte, mittlerweile aber nicht mehr gepflegte Brunnenanlage nahelegt. Unzählige Zungenfarne, Moose und Flechten wachsen hier auf dem feuchten Humus des Waldbodens, der sich zwischen den Felsbrocken gebildet hat.

Als Ausgangpunkt für die etwa 6 Kilometer lange und einfache Wanderung mit ihren 80 Metern Höhenunterschied kann ein Parkplatz am Campingplatz Bernerhöhe gewählt werden. Etwa die Hälfte des Weges führt durch Wald, die andere durch das offene Lauerzer Moor. Da die Pfade im Bergsturzgebiet etwas unübersichtlich sind, ist es sinnvoll, ein Smartphone mitzunehmen, um die jeweilige Position bestimmen zu können. Ausreichender Empfang ist im gesamten Gebiet der Wanderung gegeben.