Norra Quellen

 

 

 Norra allikad Valtri kaev Koordinaten

 

 

Das Quellgebiet südlich des estnischen Ortes Norra (übersetzt: Norwegen) ist Teil des Naturschutzgebietes Endla. Es umfasst etwa 40 Quellgruppen und Einzelquellen, von denen einige den Anfang von Quellbächen bilden, andere an den Ufern oder am Grund der Fließgewässer austreten, die das Terrain durchziehen. Es gilt als das wasserreichste Gebiet Estlands mit den tiefsten Quellen. Man schätzt, dass in dem Gebiet durchschnittlich fast 500.000 l/s Wasser austritt, wobei diese Menge stark witterungsabhängig ist.

Überwiegend entspringt das Wasser großen Limnokrenen, deren Art von großflächigen und flachen Tümpeln mit steinigem Grund bis hin zu kleinen, metertiefen Moorlöchern reicht. Viele der Wasseraustritte bilden Sandvulkane, die aus dem karstigen Untergrund hellen Sand und Kalkschlamm austragen. Man erkennt diese Stellen an einer hellen türkisfarbenen Färbung in den zumeist moorig-dunklen Betten der Gewässer. In diesen Bereichen gedeihen kaum Wasserpflanzen, während sich andernorts vielfach dichte Pflanzenteppiche ansiedeln konnten.

Da das ganze Gebiet wegen der ausgedehnten Sümpfe kaum bewirtschaftet werden kann, hat es glücklicherweise seinen ursprünglichen und wilden Charakter wahren können und ist bis heute weitgehend frei von menschlichen Eingriffen. So kann es ständig sein Gesicht ändern durch umgefallene Bäume, die das Wasser stauen, das Verlanden von Gewässern und das Entstehen neuer Quellen. Oder durch die häufigen Überschwemmungen: Im Jahr 1936 wurde an einer einzigen Quelle eine Schüttung von 360 l/s gemessen.

Während die Tothölzer direkt an den Quellaustritten wegen der dort sehr niedrigen Wassertemperaturen nur sehr langsam vermodern, teilweise auch versteinern, bilden sich andernorts an den umgestürzten Bäumen bald Moose und Pflanzengemeinschaften.

Glücklicherweise sind an einem etwa zehn Kilometer langen Straßenabschnitt einige der Quellen zugänglich. Direkt am Weg sind dies der Quellteich von Norra mois (58.902774, 26.041108), Oostriku Suurallikas (58.88989 26.04835), direkt gegenüber die kleine Quelle Valtrikaev (58.88983 26.04883) und die Purskav allikas (58,86537 26,07193), die mit einer kleinen Fontäne aus ihrem gespannten Grundwasserleiter ausbricht. Über Pfade und Bohlenwege sind erreichbar die fünf Meter tiefe und mit Grünalgen bewachsene Sopa allikas (58,87066 26,04214), Volingi allikas (58.86114 26.05336) und die drei Quelltöpfe der Vilbaste allikad (58.86250 26.04591).

Mag die Neugier auf die anderen Quellen auch noch so groß sein: Ein Eindringen in diese Landschaft ist außerhalb der angelegten Wege weder an Land noch auf den Fließgewässern möglich - zudem nicht zulässig und gefährlich. Nutzt man die gegebenen Möglichkeiten aber, so nimmt das eingehende Erkunden der Quellen durchaus einen ganzen Tag in Anspruch.

 

 

 

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