Nachtigallental

 

 

 Ööbikuorg - Nachtigallental Koordinaten

 

 

Entlang des zehn Kilometer langen und 52 Meter tiefen Urstromtals von Rouge im Südosten Estlands bildet der Rouge jogi sieben Seen, denen aus zahlreichen Seitentälern Wasser zufließt. Die Seen reihen sich wie Perlen an einer Kette aneinander: Kahrila, Tõugjärv, Ratasjärv, Kaussjärv, Rõuge Suurjärv, Liinjärv, Valgjärv. Der tiefste ist der Rouge Suurjärv, mit 38 Metern zugleich der tiefste See in ganz Estland.

Das lieblichste der Täler in der ohnehin anmutigen Landschaft ist das Nachtigallental Ööbikuorg. Und ja, das Tal führt seinen stolzen Namen zu Recht: Im Frühling hört man sie wirklich hier oben im hohen Norden - die Nachtigallen. Manchem Esten gilt Ööbikuorg als das schönste Tal des Landes.

Außer seinen Nachtigallen hat das Tal eine weitere Besonderheit zu bieten: Vier "Tindioru allikad", kleine Eisenquellen, die in geringem Abstand zueinander am sehr schönen Wanderweg Rouge Ürgoru Matkarada liegen (57,72532 26,93780 + 57,72602 26,93698 + 57,72706 26,93583 + 57,72706 26,93583 + 57,72765 26,93445). Die südlichste von ihnen bedient einen uralten hydraulischen Widder, der schon mit dicken Krusten aus oxidiertem Eisen überzogen ist, aber noch immer brav seine Arbeit tut. Das Wasser dieser Quellen weist eine so intensive Rostfärbung auf, dass man den rötlichen Schimmer selbst Kilometer weiter unten im Rouge jogi noch wahrnehmen kann.

Bringt man mehr Zeit mit, so eignet sich das Gebiet auch für ausgedehntere Wanderungen, insbesondere die etwa sieben Kilometer lange (einfacher Weg) am sich durch die Wälder schlängelnden Rouge jogi und seinen Seen zum Hinni kanjon. Das ist eine für estnische Verhältnisse recht tiefe und steilwandige Schlucht, die man auf einem Bohlenweg und Treppen einige hundert Meter weit begehen kann. An ihrem Zugang findet man auch mehrere Quellen.

Auf der sehr schönen Wanderung in den Wäldern des Rouge jogi Urstromtals hat man zudem gute Gelegenheit, um Wasservögel zu begegnen.

Möchte man die Tour andersherum gehen, so findet man oberhalb des Kahrila eine geeignete Parkmöglichkeit (57,76531 26,87956). Sehr angenehm lässt sich die Gegend auch mit dem Fahrrad erkunden. Die Straßen weisen wie meistens im Baltikum, allenfalls mäßige Steigungen auf und auf den zahlreichen Nebenstraßen gibt es nur wenig Kraftverkehr. Der Pfad unten am Fluss ist allerdings Fußgängern vorbehalten.

Wer sich länger in der Gegend aufhalten möchte, der findet im Besucherzentrum Rouge Ööbikuoru interessante Informationen und freundliche Hilfe.