Naturreservat Salinen Trapani und Paceco

 Saline von Trapani

In den Salinen von Trapani im westlichsten Sizilien wird vermutlich bereits seit der Zeit der Phönizier Meersalz durch natürliche Verdunstung gewonnen. Wegen der speziellen Strömungsverhältnisse mit großen stagnierenden Wasserzonen entstanden hier im Lauf der Jahrhunderte besonders günstige Verhältnisse zur Salzgewinnung. Für die Zeit normannischer Herrschaft gibt es für die Salinen bereits zahlreiche schriftliche Belege.

In den 1950er-Jahren wurde Meersalzgewinnung dann unter anderem wegen einer katastrophalen Überflutung unrentabel und weitgehend eingestellt. Teile der Salinen verkamen zu Müllhalden. Heute wird die Herstellung nur noch in den Salinen innerhalb der 1984 bzw. 1995 unter Schutz gestellten Riserva Isole dello Stagnone und im Naturreservat Salinen von Trapani und Paceco gepflegt, die im Rahmen der Ramsar-Konvention als erhaltenswertes Kulturland anerkannt und dem WWF Italien anvertraut wurden. Nach wie vor ist das Gebiet aber von der Ausdehnung der Städte, der Erweiterung des Hafens von Marsala und Vermüllung bedroht.

Das heutige Naturreservat Salinen von Trapani und Paceco (ital. Riserva naturale integrale Saline di Trapani e Paceco) mit seinen großen Salinenfeldern und Salzmarschen hat eine Fläche von insgesamt 987 Hektar. Neben einer bemerkenswerten mediterranen Flora und Fauna befindet sich hier ein Salinenmuseum in einer alten Salzmühle. Die an die hohe Salzkonzentration der Marschen angepasste Halophytenflora hat einige der seltensten Pflanzen Siziliens hervorgebracht, wie Meeresstrand-Ringelblume, Strauch-Strandflieder und Malteserschwamm. Die Salinen sind auch der letzte Rastplatz für viele europäische Zugvögel, bevor sie über die Straße von Sizilien ihren Weiterflug nach Afrika antreten. Insgesamt hat man 170 Vogelarten gezählt, unter anderem Fischadler, Wanderfalke und Gemalten Scheibenzüngler.

Besonders schön sind die Salinen im Frühling anzusehen, wenn die Ränder der Salzbecken von einer bunten Blumenpracht überwuchert sind. Die meisten Vögel lassen sich zur Zeit ihrer Frühjahrs- und Herbstwanderungen beobachten. Interessant ist auch die Technik historischer Mühlen, die hier noch in größerer Zahl ihre Räder im Wind drehen. Das Salzmuseum liegt im vielleicht schönsten und interessantesten Teil der Salinen und ist, wenn man es geöffnet findet, durchaus einen Besuch wert. Auch werden geführte Touren angeboten, auf denen man die Salinen näher kennen lernt.

Übersichtskarte

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