Klokot bei Bihac

 

 

    Der Fluss Klokot Koordinaten

 

 

Der knapp fünf Kilometer lange Karstfluss Klokot entspringt als größte von zahlreichen Quellen (Vrelo Pecina, Ilijica Vrelo) am westlichen Rand des Beckens von Bihac am Fuß einer Felswand des 1.600 Meter hohen Pljesevica-Gebirges. Das bildet heute ein Stück weit die Grenze zu Kroatien. Kaum zehn Kilometer Luftlinie westlich der Klokot-Quelle liegt der südliche Teil des Naturschutzgebietes Plitvicer Seen.

Der Stadt bringt diese Nähe zur kroatischen EU-Grenze ein riesiges Problem in Form unzähliger Flüchtlinge, die hier stranden: In Bihac endet ein Strang der sogenannten Balkanroute. Es sollen tausende Migranten sein, die in der Stadt und ihrem Umland auf eine Gelegenheit warten, sich über die "grüne Grenze" nach Kroatien durchzuschlagen. Hilfe beim Betrieb notdürftig eingerichteter Camps leisten wesentlich private Einrichtungen, während die EU sich weiterhin mit ihrem Migrantenproblem rumschlägt. So lagern einige der Flüchtlinge auch unter einer Straßenbrücke über den Klokot, teils monatelang, mit ihren Plastiktüten in der Hand und mit der Hoffnung auf eine Perspektive. Kein Wunder, wenn da die Situation in der Stadt seit Jahren immer wieder eskaliert.

Die "Izvoriste Klokot" dient der Trinkwasserversorgung und ist eingezäunt. Daneben befindet sich, ebenfalls unzugänglich, ein Fischzuchtbetrieb. Trotz der Wasserentnahmen bildet der Klokot bereits unterhalb seiner Quelle ein über 30 Meter breites Bett, das von einer Fußgängerbrücke überspannt wird und dessen Ufern ein beliebter Treffpunkt und Picknickplatz für die Bewohner von Bihac sind. Der Platz ist auf einer engen, aber gut fahrbarer Straße auch mit Wohnmobil von der Ortschaft Klokot her aus zu erreichen. Am Ufer ist reichlich Parkplatz vorhanden.

Der Fluss mit seinem unverkennbaren Karstcharakter ist bis zu vier Meter tief und besonders hier im Quellgebiet reich mit Wasserpflanzen bewachsen. Er hat bis zu seiner Mündung in die Una ganzjährig eine Temperatur von 8-10°C.  Mit seinem glasklaren und herrlich gefärbten Wasser ist er ein Eldorado für Fliegenfischer, die mittlerweile aus ganz Europa anreisen - vor allem wegen der kapitalen Bach- und Regenbogenforellen, Äschen und Huchen. Auch zahlreiche Flusskrebse leben in dem sehr sauberen, sauerstoffreichen Wasser. Deshalb sind im Internet zu Fluss und Quelle zwar zahlreiche Infos für Fliegenfischer zu finden, deren Revier etwa 100 Meter unterhalb der Quelle beginnt - darüber hinaus aber praktisch nichts.

Immerhin hat dieser in Bosnien-Herzegowina nicht unbedeutende Zweig des Tourismus dazu geführt, dass man dem Fluss eine "Schönheitskur" verpasst hat, und an seinen mit Pappeln, Weiden und dichtem Gebüsch bewachsenen Ufern sich da und dort ein zugänglicher Platz mit freiem Blick auf das Wasser bietet. Was hingegen fehlt, ist ein durchgängiger Uferpfad entlang des Flusses: der auf einigen digitalen Karten südlich eingezeichnete Weg ist allenfalls "fragmentarisch" zu nutzen, da die seitlichen Bäche keine Stege haben, um sie zu überqueren, und da der Weg nicht gepflegt wird.

Bessere Ausblicke hat man von einem schönen Weg durch herrliche Blumenwiesen nördlich des Flusses, der da und dort den undurchdringlichen Uferbewuchs freigibt und zum kleinen Ort Peckovici führt. Die beste Aussicht auf den Klokot bietet aber die befestigte Straße, die hier an den Wohnhäusern am Ufer entlangführt.