Quellhöhle der Unica

 

 

Planinska Polje Koordinaten

 

 

Koordinaten: 

Quelle Unica: 45.819933, 14.245683

Quelle Malenscica: 45.821033, 14.257367

Schwinden Unica: Westliche Schwinden   45.868150, 14.231200   Östliche Schwinden   45.872309, 14.243407

Höhle Vranja Jama: 45.873595, 14.246439

Höhle Najdena Jama: 45.876344, 14.245430

 

Die Höhle von Planina, aus der der Fluss Unica unter einer 100 Meter hohen Felswand zutage tritt, ist Teil eines umfangreichen Höhlensystems. Sie liegt etwa zehn Kilometer entfernt von der berühmten Postojna Höhle, bei welcher der Fluß Pivka unter einer steilen Felswand in den Berg eintritt. Dieser vereinigte sich unterirdisch mit dem Fluß Rak, der ca. 15 Kilometer westlich die höhlenreiche und landschaftlich einzigartige Schlucht von Rakov Skokjan auf einigen Kilometern Länge oberirdisch durchfließt. Der Fluß Rak wiederum bezieht zumindest einen Teil seines Wassers aus dem Cernisko Jezerso, einem periodischen See, dessen Wasser in zahlreichen Ponoren und Höhlen verschwindet. Dieser See wiederum wird teilweise vom versickernden Wasser des weiter südlich gelegenen Fluss-System Obrh um das Städtchen Kozarisce gespeist. Es wird als wahrscheinlich angenommen, dass dieses gewaltige Höhlensystem Verbindungen bis zur Quelle des Flusses Timavo in Monfalcone in Italien aufweist.

Sicher ist, dass die Flüsse Rak und Pivka sich unter dem Höhenzug vereinigen, der sich zwischen den Höhlen von Postojna und Planina erstreckt.  Beide Flüsse haben hier bereits zahlreiche unterirdische Verläufe hinter sich. Der Höhenzug ist von einer extrem starken Dolinenbildung gekennzeichnet. Den mit über 100 Meter wohl tiefsten Einbruch bildet die Unska Kolisevka, an der von italienischen Soldaten während der Weltkriege weitläufige Bunkersysteme erbaut wurden, die heute zum Teil noch zu besichtigen sind.

Die Unica ihrerseits verschwindet dann nach wenigen Kilometern im Norden des Polje von Planina in zahlreichen Schwinden wieder im Untergrund und taucht in Quellen bei der Stadt Vrhnika als Ljubljanica wieder auf, die als Nebenfluß der Save schließlich in die Donau mündet.

Während der Besucher der Postojna Höhle von dem unterirdischen Flusssystem nichts zu sehen bekommt, werden für den unterirdischen Flussverlauf zwischen Pivka Jama und Crna Jama Führungen angeboten. 

Ein Teil des Höhlensystems kann auch über die Planina Jama erkundet werden. Schon ihr Eingang ist mit seiner Traufhöhe von 70 Metern und einer Breite von 20 Metern gewaltig. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein erster Höhlenplan erstellt. Die Höhle ist je nach Wasserstand begehbar, allerdings nicht beleuchtet. Zunächst geht es einen halben Kilometer in den Berg hinein, erst auf der linken Gangseite, dann auf einer Brücke über den Fluß, und schließlich auf der rechten Seite bis zur Dvorana Velikanov (Riesenhalle). Die Decke ist bis 50 Meter hoch und es sind aus ihr bereits riesige Felsblöcke herabgestürzt. Ein kleiner Seitenteil ist über Steintreppen zugänglich. An einer Stelle namens Sotocje verzweigt sich die Höhle in den Rak- und den Pivkazweig. 

Die Pivka ist besser touristisch erschlossen, aber der Weg wird immer wieder durch Hochwässer zerstört. Hier werden geführte Touren angeboten, die bis zum sog. "Paradiz" führen, einem 450 Meter langen fossilen Seitenteil mit schönen Tropfsteingebilden. Sein Ende liegt nicht weit von der Einbruchsdoline von Planina entfernt, die gleich neben der Straße Postojna-Planina sich öffnet. Bei niedrigem Wasserstand können nach Voranmeldung auch mehrstündige Bootstouren gebucht werden.

Im Mittelalter stand am Zugang zur Höhle eine Burg, von der heute nur noch der Wachtturm erhalten ist, der als Mali Grad (Kleine Burg) bezeichnet wird. 

Nur etwas über einen Kilometer Luftlinie von der Planina Jama entfernt ist die Quelle der Malenscica . Ihr Wasser ist auch nach stärkeren Niederschlägen vergleichsweise klar und wird deshalb für die örtliche Trinkwasserversorgung genutzt. Das sehr hübsche Flüsschen mit reichem Pflanzenbestand mündet nach etwa zwei Kilometer in die Unica. Zu erreichen ist die Quelle auf einem relativ flachen Weg vorbei an der imposanten Ruine von "Grad Haasberg", die ihren Ursprung bereits im 13. Jahrhundert hat, von Partisanen im 2. Weltkrieg aber niedergebrannt wurde. Bei der Burg findet man einen auch für Wohnmobile geeigneten Parkplatz. Wenig neben der Ruine erstreckt sich unterhalb der Straße ein schöner Hain mit der kleinen Skratovka Jama.

Das Polje von Planina ist landschaftlich überaus reizvoll eingebettet und präsentiert sich zu jeder Jahreszeit anders. Es kann zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden und hat auch bei einem mehrtägigen Aufenthalt immer wieder Neues zu bieten, insbesondere wenn man sich auch für die zahlreichen Höhlen im Nordosten des Polje und die umliegende Dolinenlandschaft interessiert, beides über Wanderwege und Schotterstraßen gut erschlossen. Während es im Sommer möglich ist, über kleine Feldwege durch üppige und naturbelassene Blumenwiesen zu wandern und sich die zahlreichen Quellen und Ponore im Polje aus der Nähe anzusehen, ist die Landschaft im Frühjahr und nach stärkeren Regenfällen häufig weitflächig überschwemmt. Im Winter wiederum können sich große Eisflächen bilden. Im Nordosten des Poljes befinden sich auch einige Höhlen, die über Wanderwege zugänglich sind. Im Gegensatz zur nahegelegenen Postojna Höhle sind hier selbst in der Hochsaison praktisch keine Touristen anzutreffen und Wege wie Straßen nur wenig befahren.