Fiume Tirino

Capo d'Acqua-See und

 Fiume Tirino

Der in etwa 300 Meter Höhe gelegene Capo d'Acqua in der Nähe von Capestrano ist ein kleiner Stausee im Nationalpark Gran Sasso. Er befindet sich in Privatbesitz und ist umzäunt, wodurch ein Zugang nicht möglich oder genauer: gebührenpflichtig ist. 

In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde das Quellwasser von Capo d'Acqua aufgestaut, um eine Wasserreserve für die Bewässerung des umliegenden Landes zu haben und ein kleines Kraftwerk zu betreiben. Mit der Flutung wurden auch die Gebäude unter Wasser gesetzt, die sich in der Senke befanden: Heute ist das Gebäude einer Lackfabrik noch an der Oberfläche sichtbar, während zwei Mühlen vom Wasser des Sees vollständig überflutet sind. 

Bis zu dem heftigen Erdbeben in den Abruzzen im April 2009 waren die Gebäude noch in einem recht guten Zustand, mittlerweile sind sie aber recht fragil. Dennoch begeistern sie die Taucher, die den See gegen ein beachtliches Salär erkunden können. Wegen seiner brillanten Sicht von bis zu 40 Metern, seiner Unterwasserwelt und -flora ist der Capo d'Acqua einer der bekanntesten Süßwassertauchplätze Italiens.

Die Wasseraustritte des d'Acqua-See sind die stärksten von insgesamt drei Quellen, die den Fiume Tirino bilden. Die Quellen von Presciano und dem kleinen See unterhalb von Capestrano führen in den letzten Jahren immer weniger Wasser, sind aber noch immer herausragend schön. Um den Wasserläufen ein Stück weit folgen zu können, muss man sich durch das verfilzte Gehölz schlagen, von dem sowohl der Fluss Tirino wie auch die Arme seiner Nebenquellen über weite Strecken umgeben sind. Als Alternative bietet sich eine etwa fünf Kilometer lange Flussfahrt mit einem Kanu an, wie sie in Capestrano angeboten wird.

Die Quellen des etwa 25 Kilometer langen Tirino beziehen ihr Wasser aus den karstigen Hochflächen des Campo Imperatore. Die Quellen des Capo d'Acqua schütten das ganze Jahr über konstant etwa 6.000 l/s mit einer Temperatur von 11°C. 

Vielen gilt der Tirino, der als linker Nebenfluss in den Pescara mündet, wegen seiner herrlichen Wasserpflanzen, seiner türkis schimmernden Sandbänke und seines glasklaren Wassers als schönster Fluss Italiens. Allerdings gilt das aber nur für den Abschnitt bis etwa drei Kilometer oberhalb von Bussi, wo eine riesige Fischzucht das Wasser des Flusses nutzt und in einer merklich schlechteren Qualität wieder einleitet. Kaum anderswo lässt sich der negative Einfluss von Fischzuchten an einer geänderten Flora und Eintrübung des Wassers so deutlich erkennen wie hier am Tirino.

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