Begriff Definition
Sandsteinkarst

In der Terminologie der Geographen, Geologen und Speläologen sind Sandstein-Karste synonyme Begriffe für solche Landschaften und Felsgebiete, die durch weitgehend unterirdische Entwässerung, eigentümliche Oberflächenformen und Höhlenbildungen charakterisiert sind. Ähnlich wie beim klassischen Kalkstein-Karst, beim seltenen Gips-Karst und beim besonders schnell voranschreitenden Salz-Karst unterliegen auch Quarz-Sandsteine und Quarzite einer für die sonstigen Gesteine untypischen Auflösung. In engeren Grenzen gilt das auch für andere, stark quarzhaltige Gesteine (z. B. Granite). Diese Auflösungsvorgänge werden als Korrosion bezeichnet, es gehen die namensgebenden Minerale (Calcit, Gips mit seiner Vorstufe Anhydrit, Halit; Quarz, Opal, bedingt auch Silikate) in wässrige Lösungen über.

Sandsteinkarst gibt es in den unterschiedlichsten Klimazonen. Neben mittelamerikanischen Vorkommen dieser Verkarstungsart sind vor allem südafrikanische Quarzitkarsthöhlen, der zum UNESCO-Welterbe zählende Purnululu-Nationalpark Australiens, die Quarzit-Tafelberglandschaft (präkambrische Roraima-Supergruppe) des Roraima-Gebietes im Guayana-Schild von Zentral-Venezuela oder das Ennedi-Massiv im Tschad dafür bekannt.

Als weitere Beispiele gelten die Höhlengebiete der Sächsischen Schweiz, des Zittauer Gebirges und des Pfälzer Waldes in Deutschland, die Gebiete Eisernes Viereck und Chapada Diamantina in Brasilien, wo sich die 1,6 km lange Sandsteinhöhle Gruta do Lapão befindet und die bis zu 350 m tiefen Höhlen von Simas de Sarisariñama in Venezuela. Markante Sandsteinhöhlen finden sich auch in der Republik Südafrika und in der Böhmischen Schweiz in der Tschechischen Republik, aber auch in Australien und in der Sahara.

 

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