Begriff Definition
Karsthöhlen

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Lösungs– und Einsturzhöhlen.

 

Damit eine Karsthöhle entstehen kann, braucht es wasserlösliches Gestein mit einer gewissen Anzahl Klüfte oder Spalten, Wasser und einen Höhenunterschied zwischen der Eintritt- und Austrittsstelle des Wasserlaufes.

Ein Boden mit viel Vegetation enthält große Mengen an Kohlendioxid (CO2), welches durch den Zerfall von organischem Material und durch die Photosynthese der Pflanzen entsteht. Wenn Regen auf diesen Boden fällt und einsickert, nimmt das Regenwasser CO2 auf und es entsteht kohlensäurehaltiges Wasser. Dieses ist sehr aggressiv gegen Kalk. Es sickert in die Ritzen und Spalten des Gesteins und löst Teile des umgebenden Kalksteins auf. Das Wasser sucht sich verschiedene Wege durch den Boden, wodurch ein unterirdisches Labyrinth entsteht.

Sobald die Spalten eine gewisse Größe erreicht haben bildet das Wasser einen Wirbel und kann den Kalk zusätzlich durch mechanische Erosion lösen: eingeschwemmter Sand und andere Sedimente schleifen die Wände wie Schmirgelpapier ab. Es entstehen unterirdische Hohlräume.

Eine Karsthöhle wird auch nach der eigentlichen Entstehung weiter gestaltet. Dies kann beispielsweise durch Wassereinbrüche, Tropfsteinbildung, Verschiebungen der Erdkruste aber auch durch Felseinbrüche und Umleitung des Wassers geschehen.

Karsthöhlen zählen aufgrund ihrer bizarren Tropfsteinbildungen zu den spektakulärsten Höhlenformen. Die Höhlenentwicklung steht mit den übrigen Karstformen in Wechselbeziehungen. Manche Formen, wie Einsturzdolinen oder Erdfälle, setzen Höhlenbildung voraus.