Begriff Definition
Karst

Der Begriff Karst steht aus geologischer Sicht für die Gesamtheit der Formen von durchlässigen, wasserlöslichen Gesteinen (z.B. Kalkstein, Gips, Salze), die durch Oberflächen- und Grundwasser ausgelaugt werden. Als verkarstende Gesteine gelten in der Reihenfolge ihre Löslichkeit Salze, Anhydrit, Gips, Kalk- und Quarzgesteine (Sandstein, Quarzite)). Durch Lösungsvorgänge kommt es zu charakteristischen Karsterscheinungen. An der Oberfläche sind dies z.B. Karren (Schratten), Dolinen, Uvalas, Poljen, Schlotten, Erdorgeln. Zu den unterirdischen Karsterscheinungen gehören oft weit verzweigte Höhlen und die typischen Erscheinungen der Karsthydrographie: unterirdische Flussläufe und Karstseen, Karstquellen, die unter Druck austreten, Ponore (Katavothre) oder Flussschwinden.

Auch Sandsteine und Quarzite unterliegen bei geeigneten klimatischen Voraussetzungen der Verkarstung, wobei diese Vorgänge und die resultierenden Formenschätze oft nur weniger auffällig erkennbar sind, da sie langsam und mit geringen Lösungsraten einhergehen.

Karstbildung führt immer wieder zu Bodeneinstürzen - in den letzten Jahren z.B. in Tirol, wo mittlerweile per Gipskarstverordnung von 2011 vor der Errichtung von Bauten in bestimmten Gebieten Tirols Bodenprobebohrungen angeordnet sind.

Ein weiteres Merkmal der Karst schaffenden Korrosion ist es, dass die beteiligten Minerale auch reversibel wieder in fester Form als Sinterbildungen (Speleotheme) ausgeschieden werden können. Sie werden im Kalkkarst besonders auffällig in Form von Tropfsteinhöhlen und Sinterterrassen. Gips-Tropfsteine und Quarz-Opal-Sinter zählen hingegen zu den seltenen und meist unauffälligen Sinterbildungen in Gips- oder Sandstein-Höhlen. Sie alle sind geeignete Belege für die vorangegangene Korrosion.

Aus hydrologischer Sich ist eines der Hauptmerkmale des Karsts der überwiegend unterirdische Wasserhaushalt, der nicht auf einer primären Porosität des Gesteins beruht, sondern vielmehr sekundär durch den in geologischer Zeit stattfindenden Prozess der Verkarstung (d. h. einer Korrosion des Gesteins) bedingt wird. Durch die starke Versickerung des Wassers ist Karst ist durch einen Mangel an Oberflächenwasser gekennzeichnet.

Großräumig finden sich diese im und um das Mittelmeer sowie in Südostasien und Südchina, den Großen Antillen und im Indoaustralischen Archipel. Von in globalem Vergleich geringerem Ausmaß sind Karstlandschaften der deutschen Mittelgebirge (Schwäbische Alb, Fränkische Alb, Harz), des Französischen und Schweizer Juras sowie allgemein Westeuropas und der Nord- wie Südalpen.

 

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Geologisches%20Portrait/Verwitterung%20und%20Erosion/Lange%20Seite

https://de.wikipedia.org/wiki/Karst

https://www.geocaching.com/geocache/GC664HV_karsterscheinungen-erdfall