Begriff Definition
Gewässersohle

 

Zwischen den beiden Uferzonen der am tiefsten gelegene Bereich des Gerinnebettes eines Fließgewässers. Häufig wird der Begriff auch synonym für das Gerinnebett verwendet. Neben dem Auftreten unterschiedlicher Substrattypen ist eine Untergliederung in verschiedene Sohlentypen möglich, die sich in Abhängigkeit von den hydraulischen Verhältnissen gebildet haben.

Der Bereich, in dem sowohl Sand als auch gröberer Kies bewegt wird, wird als gemischtkörnige bewegliche Sohle bezeichnet. Neben dieser lockeren Lagerung existiert auf beiden Gewässersohlenseiten eine Zone der Grobkornanreicherung sowie der Sohlenpflasterung, bei der nur noch grobe Komponenten die Zusammensetzung bestimmen und die Sohle vor weiteren Abtragungen schützen. Selbst bei höheren Abflüssen wird die gepflasterte Sohle nicht an dem Geschiebetrieb im Gerinne beteiligt, der weitgehend über der gemischtkörnigen Zone erfolgt. Der geschiebeführende Stromsohlenbereich wird als geschiebeführende Breite bezeichnet. Die Strukturierung der Gewässersohle durch Bank- und Inselbildungen zeigt das vorhandene Strukturbildungspotenzial des Fließgewässers an. Die Gewässersohle wird als Parameter bei der Bewertung der Gewässerstrukturgüte zur Beurteilung der ökologischen Funktionsfähigkeit im Hinblick auf die Ausbildung von Habitaten und das Regenerationsvermögen herangezogen.

Naturbelassene und intakte Bach- und Flussbetten sind nicht nur wesentlich für im Wasser lebende Tiere und Organismen, sondern auch für Überbewohner, beispielsweise viele Vogelarten, die sie als Lebensraum benötigen.

 

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