Begriff Definition
Eintrübung von Quellwasser

Eintrübungen von Quellwasser ist zumeist ein natürlicher Prozess, der mit starken Niederschlägen und entsprechend viel Sedimenteintrag in die unterirdischen Wasserläufe in Zusammenhang steht. Durch das viele und schnell fließende Wasser können die Höhlensysteme dann einerseits ihre filternde Funktion nur noch unzureichend erfüllen, andererseits werden auch Ablagerungen erfasst und mit dem Wasser ausgetragen. Selbst Quellen wie der Blautopf, deren Quellwasser lange Höhlensysteme mit vielen Klüften und Spalten durchläuft, können nach Hochwasser eine bräunlich-trübe Farbe annehmen.

Liegt ein Steinbruch im hydrologischen Einzugsgebiet einer Karstquelle, in dem durch den Steinabbau feiner Kalksteinstaub entsteht, führt der Eintrag dieses Staubes in das Karstwasser immer wieder zu Eintrübungen des Quellwassers.

Für ein Karstgebiet der Südlichen Frankenalb wurden die Eintrübungen einer großen Karstquelle (Steinriegelquelle), die bis ins Jahr 2001 als Trinkwasserquelle genutzt wurde, über drei Jahre beobachtet und ausgewertet. Dabei fiel auf, dass die Eintrübungen besonders stark ausfallen, wenn es in Sommermonaten nach längerer Trockenheit zu starken Niederschlägen kommt. Fehlende Niederschläge führen dazu, dass der Kalksteinstaub der Steinbrüche sich auf der Fläche ansammelt und sehr trocken ist. Die großen Regentropfen der sommerlichen Starkregen mobilisieren den Staub besonders schnell und führen ihn dann in die nächsten Klüfte.