Enzyklopädie, Glossar und Informationen zu Wasserquellen

Begriff Definition
Einbruchsdolinen

Doline (engl. sink hole) bedeutet slowenisch Tal. Es sind dies trichterförmige Vertiefungen in Karst, welche durch Lösungsverwitterung von Kalk- und Salzgesteinen und vor allem an Gesteinsfugen und durch Einsturz entstandene Hohlräume gebildet haben.

Man unterscheidet zwei Arten von Dolinen: Einsturz- oder Einbruchsdolinen und Lösungsdolinen. Die Einsturzdoline, auch als Einsturzkessel oder Einsturztrichter bezeichnet, entsteht, wenn die Überdeckung großer Hohlräume bzw. Höhlen einbricht. Man spricht hier auch von einer Korrosionsdoline. Lösungsdolinen sind Dolinen, die von Oberflächengewässern entlang von Störungszonen lösungsverwittert wurden. Andere Namen für Lösungsdolinen sind Karren- oder Trichterdolinen, bzw. Karsttrichter.

Im weiteren Sinne sind auch die großen Cenotes auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan Dolinen. Es handelt sich um schachtartige Kalksteinlöcher in Karstgebieten, die nach Lösungsverwitterung des Kalkgesteins durch Einsturz von Höhlen entstanden und mit Süßwasser gefüllt sind.

 

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Geologisches%20Portrait/Verwitterung%20und%20Erosion/Lange%20Seite

 

Einbruchsee

Auf natürliche Weise entstehen Grundwasserseen z. B. durch Einbrüche von geologischen Hohlräumen, z. B. der eingebrochene Vulkan Kerið in Island.[1]

Aber auch andere Absenkungen des Erdreichs, wie Einbruch von unterirdischen Hohlräumen, wie sie durch Bergbau hervorgerufen werden, können dazu führen, dass Grundwasser in die so entstandene Grube einströmt.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Grundwassersee

 

Einfache Säuerlinge

Quellen mit "saurem" Wasser, d.h. mit niedrigem ph-Wert, da sie von Natur aus mehr als 250 mg/l Kohlendioxid enthalten. Als zugelassenes Mineralwasser dürfen sie keine Behandlung außer weiterem Kohlendioxidzusatz erfahren haben.

Bereits in früherer Zeit wurde natürlichen Sauerbrunnen häufig heilende Wirkung zugesprochen. Sie werden u.a. eingesetzt bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, von Nieren und harnabführenden Wegen sowie der Galle.

Einfache Säuerlinge oder Sauerbrunnen sind arm an festen Bestandteilen, aber reich an Kohlensaure; sie werden hauptsächlich als Getränk, bisweilen aber auch für Bäder mit anregender Wirkung genützt. Kommerziell werden Säuerlinge z.B. angeboten als Selters (Nassau), Überkinger (Bad Übekingen) Apollinaris (Ahrtal), Gieshtibel (Böhmen).

Eintrübung von Quellwasser

Eintrübungen von Quellwasser ist zumeist ein natürlicher Prozess, der mit starken Niederschlägen und entsprechend viel Sedimenteintrag in die unterirdischen Wasserläufe in Zusammenhang steht. Durch das viele und schnell fließende Wasser können die Höhlensysteme dann einerseits ihre filternde Funktion nur noch unzureichend erfüllen, andererseits werden auch Ablagerungen erfasst und mit dem Wasser ausgetragen. Selbst Quellen wie der Blautopf, deren Quellwasser lange Höhlensysteme mit vielen Klüften und Spalten durchläuft, können nach Hochwasser eine bräunlich-trübe Farbe annehmen.

Liegt ein Steinbruch im hydrologischen Einzugsgebiet einer Karstquelle, in dem durch den Steinabbau feiner Kalksteinstaub entsteht, führt der Eintrag dieses Staubes in das Karstwasser immer wieder zu Eintrübungen des Quellwassers.

Für ein Karstgebiet der Südlichen Frankenalb wurden die Eintrübungen einer großen Karstquelle (Steinriegelquelle), die bis ins Jahr 2001 als Trinkwasserquelle genutzt wurde, über drei Jahre beobachtet und ausgewertet. Dabei fiel auf, dass die Eintrübungen besonders stark ausfallen, wenn es in Sommermonaten nach längerer Trockenheit zu starken Niederschlägen kommt. Fehlende Niederschläge führen dazu, dass der Kalksteinstaub der Steinbrüche sich auf der Fläche ansammelt und sehr trocken ist. Die großen Regentropfen der sommerlichen Starkregen mobilisieren den Staub besonders schnell und führen ihn dann in die nächsten Klüfte.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet (auch Entwässerungsgebiet, Abflussgebiet, im engeren Sinne Niederschlagsgebiet, bei Fließgewässern auch Flussgebiet) ist das Gebiet bzw. die Fläche, aus der ein Gewässer seinen Abfluss bezieht. Es handelt sich beim Einzugsgebiet also um das Areal innerhalb der Wasserscheiden, die das Gewässer umgeben.

Es ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen dem oberirdischen und dem unterirdischen Einzugsgebiet. Das oberirdische Einzugsgebiet kann in der Regel schnell durch die Topographie des Geländes ermittelt werden. Davon eventuell abweichende unterirdische Einzugsgebiete durch Grundwasserströme zu ermitteln, ist sehr aufwendig, weshalb dies für die meisten Gewässer auch noch nicht geschehen ist. Außerdem wird das Einzugsgebiet heute vielfach durch technische Eingriffe (Schifffahrtskanäle, Wasserkraft, Trinkwasserversorgung) u.a. beeinflusst.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Einzugsgebiet

 

Eis

Eis ist neben dem flüssigen und gasförmigem der dritte Aggregatzustand von Wasser. Der feste Aggregatszustand bildet sich unter Normaldruck und Anwesenheit von Kristallisationskeimen bei einer Temperatur niedriger als 0 °C. Unter Druckaufschmelzung versteht man den Effekt, dass sich der Schmelzpunkt von Eis unter erhöhtem Druck herabsetzen kann. In der Glaziologie wird die durch den Auflagedruck herabgesetzte Schmelztemperatur von Eis Druckschmelzpunkt genannt, ein für temperierte Gletscher maßgeblicher Mechanismus, wobei auch bei den meisten Gebirgsgletschern die druckbedingte Herabsetzung der Schmelztemperatur nur geringfügig ist (< 1°C).

Als natürlich vorkommender kristalliner Festkörper mit einer definierten chemischen Zusammensetzung zählt Eis zu den Mineralen. Das Kristallbild von Eis ist dabei außerordentlich variabel. Die Einflüsse, welche die Art der Kristallausformung beeinflussen, sind dabei noch wenig erforscht.

Aufgrund seiner chemischen Struktur H2O gehört Eis zur Stoffgruppe der Oxide.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Eis

https://de.wikipedia.org/wiki/Druckaufschmelzung

 

Elsachquelle
Endorheische Quelle

Diese sind zumeist in Karstgebieten und abflusslos. ihr Wasser versickert nach kurzer Fließstrecke wieder.

Enteisentes Wasser

Enteisentes Wasser ist Mineralwasser, dem Eisen entzogen wurde. Der Ausdruck enteisentes Wasser ist vorwiegend auf Mineralwasserflaschen zu finden. Dem Mineralwasser wird das Eisen aus ästhetischen Gründen entzogen. Zur Enteisenung wird dem Mineralwasser durch Belüften Sauerstoff zugeführt, so dass Eisen(II)-Ionen zu Eisen(III)-Ionen oxidiert werden. Das Eisen wird dadurch als bräunlicher Niederschlag ausgefällt und anschließend durch Filtration abgetrennt. So wird verhindert, dass sich das Getränk später durch schleichende Oxidation braun färbt.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Enteisentes_Wasser

 

Entschwefeltes Wasser

Ein hoher Schwefelgehalt beeinträchtigt der Geschmack und den Geruch von Wasser. Deshalb wird durch natürliche Belüftung Schwefel entfernt, bevor das Wasser als Mineralwasser abgefüllt werden kann. 

Sulfatwässer entstammen gipshaltigem Gestein wie sie Beispielweise in Nordhessen oder im Harz oft vorkommen.

 

Entschwefelt | Wasserlexikon - Mineralienrechner

Erdalkalien

Erdalkalien sin im Wasser gelöste Oxide aus der Gruppe der Erdalkalimetalle. Hierzu zählen unter anderem Calcium- und Magnesiumionen. Die Menge derartig gelöster Stoffe im Wasser bilden die Wasserhärte.

Erdfall

Ein Erdfall ist der plötzliche Einsturz des Untergrunds infolge eines durch chemische und physikalische Verwitterungsvorgänge entstandenen darunterliegenden Hohlraums (Salz- oder Gipsauslaugung durch Grundwasser) im unterirdischen Karst. Die durch einen Erdfall entstehende Erdsenkung wird im geotechnischen Sprachgebrauch als Erdfalltrichter oder -absturz bezeichnet. Abgegrenzt werden muss der Erdfall von der Doline, die durch Lösungsprozesse an der Oberfläche in Karstgebieten entsteht, und Tagbrüchen oder Pingen, die durch Bergbauaktivität verursacht werden.

Erdfälle sind unter anderem im Zechsteingebiet am Südrand des Harzes häufig anzutreffen. In Norddeutschland entstanden Erdfalltrichter über Salzstöcken, die zuvor durch Grundwasserablaugung (Subrosion) ausgehöhlt worden und eingestürzt waren.

 

https://www.geocaching.com/geocache/GC664HV_karsterscheinungen-erdfall

http://www.ullis-fotoseite.de/Archiv/Erdfall%20bei%20Relliehausen/Erdfall%20bei%20Relliehausen.html

 

Synonyme - Erdälle
Erdige Quelle

Enthalten kohlensauren und schwefelsauren Kalk, Chlorcalcium und kohlensaures Magnesium (Trinkquellen).

Erdiges Glaubersalzwasser

Enthält neben Glaubersalz noch Bittersalz und schwefelsaure Erden.

Erosion

Abtragung und Transport von Boden- und Gesteinsmaterial durch fließendes Wasser, Gletscher, Wind oder Wellen.

 

https://hydrologie.org/glu/DE/GF0414DE.HTM

Estavelle

Eine Estavelle ist ein Wasserspeiloch, wie es häufig in den Poljen der südosteuropäischen Karstgebiete zu beobachten ist. Normalerweise versickert in einer Estavelle Wasser und sie wirkt als Ponor (Bachschwinde). Nach starken Regenfällen kommt es im Karstsystem zu veränderten Druckbedingungen und die Estavelle übernimmt die Funktion einer periodisch schüttenden Karstquelle. Im Unterlauf von Estavellen kann es daher zu episodischen Überschwemmungen kommen.

Eutrophes Gewässer Vgl. auch Nährstoffgehalt von Wasser. Eutrophierung bedeutet die Anreicherung eines Gewässers mit Nährstoffen. Heute wird unter Eutrophierung meist die vom Menschen verursachte (anthropogene) Zufuhr vor allem von Phosphat verstanden.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Estavelle

 

Etagenhöhle

Höhlensystem, dessen Gänge in mehreren übereinanderliegenden Stockwerken ausgebildet sind.

EU-Mineralwasser-Richtlinie

Europaweit einheitliche Richtlinie zum natürlichen Mineralwasser (Definition, Behandlung, Abfüllung, Kennzeichnung etc.).

 

https://www.mineralienrechner.de/wasserlexikon/eu-mineralwasser-richtlinie

Eutrophes Gewässer

Gewässer können anhand der in ihr befindlichen Menge von Nährstoffen klassifiziert werden. Grundlegend unterscheidet man etwa bei Seen zwischen vier Trophiesystemen: Oligotroph (I), Mesotroph (II), Eutroph (III) und Hypertroph (IV). Oligotrophe Seen sind Gewässer mit nur sehr wenigen Nährstoffen, Hypertrophe Seen sind dagegen äußerst Nährstoffreich. Die zwei wichtigsten und häufigsten Trophiensysteme sind oligotrophe und eutrophe Gewässer. Seen lassen sich unter diesem Aspekt folgendermaßen systematisieren:

 

 

Oligotrophie

Eutrophie

Bedeutung

„oligo“ = wenig, „trophie“= nährend

„eu“ = gut, „trophie“ = nährend

Nährstoffgehalt

Wenig

Hoch

Biomasseproduktion

Kaum

Sehr viel

Sauerstoffgehalt

Hoher O2 Gehalt im ganzen See

Nur im Epilimnion hoher O2 Gehalt

Wasser

Blaue Farbe

Grünlich und trüb

Sichttiefe

Über 10 Meter möglich

Maximal 1 Meter

Boden des Sees

Wenig Sedimente

Dicke Schlammschicht

Uferbereich

Spärlicher Pflanzenbewuchs

Bewaldet

 

 

Durch landwirtschaftliche Nutzung, Nährstoffeintrag aus Kläranlagen und der Luft sowie vielfältige andere industriell-zivilisatorischen Einflüsse steigt der Nährstoffgehalt von Wasser trotz vieler Verbesserungsmaßnahmen weltweit noch immer an. Wegen der Kreislaufführung ist davon nicht nur von Oberflächenwasser einschließlich Meerwasser betroffen, sondern auch unter der Erdoberfläche fließendes Wasser und Gletscher.

Die bekanntesten Nährstoffe sind Phosphor, Nitratstickstoff und Ammoniumstickstoff. Selbst an vielen Quellen lässt sich mittlerweile deren zu hoher Nährstoffgehalt in Form eines übermäßigen Wachstums von Faden- und Schleimalgen beobachten.

Bei der Eutrophierung handelt es sich um eine massenhafte Ausbreitung von Algen im Wasser auf Grund eines überhöhten Nährstoffangebotes. Oftmals ist dieser Prozess in anthropogen beeinflussten Gewässern durch vermehrten Eintrag von Phosphaten und Stickstoffen, beispielsweise durch landwirtschaftliche Düngung in ufernahen Bereichen, zu beobachten. Auf Grund der hohen Dichte organischen Materials werden bei dem Abbau des Materials, größere Mengen an Sauerstoff verbraucht, als durch photosynthetische Aktivität der Wasserpflanzen produziert werden kann. Es resultiert eine Sauerstoffverarmung des Gewässers.

Synonyme - eutroph, Eutrophierung